Ein praktikables Verfahren zur Synthese von Blausäuresurrogaten auf Basis von Cyclohexa-1,4-dienen wurde entwickelt. Diese sind lagerbeständig,setzen aber formal HCN frei und werden rearomatisiert, wenn sie mit einer Lewis-Säure zur Reaktion gebracht werden. Die Bildung des Isocyanidaddukts [(CN)BCl 3 ] À und des dazugehçrigen Wheland-Komplexes wurde fürB Cl 3 massenspektrometrischb estätigt. In Gegenwart von 1,1-di-und trisubstituierten Alkenen findet die Übertragung von HCN vom Surrogat auf die C-C-Doppelbindung statt, wodurchh och substituierte Nitrile mit Markownikow-Selektivitätg ebildet werden. Der Erfolg dieser Transferhydrocyanierung hängt von der verwendeten Lewis-Säure ab;k atalytische Mengen an BCl 3 und (C 6 F 5 ) 2 BCl erweisen sich als wirkungsvoll, B(C 6 F 5 ) 3 und BF 3 ·OEt 2 hingegen nicht.Schema 4. Anwendungsbreite II:U nterschiedliche di-und trisubstituierte Alkene. Alle Reaktionen erfolgten in einem geschlossenen Reaktionsrohr,beladen mit 0.10 mmol des Alkens 5,0.12 mmol des Surrogats 2 (1.2 ¾quiv) und 20 mLe iner 1.0 m Lçsung von (C 6 F 5 ) 2 BCl in CH 2 Cl 2 (20 Mol-%) in 0.5 mL 1,2-F 2 C 6 H 4 .[ a] Das Verhältnis von 6a/7a/ 8a war 68:32:0.Abbildung 1. In-situ-ESI-MS-Spektren von [(CN)BCl 3 ] À (oben) und der Wheland-Zwischenstufe [C 8 H 11 ] + (unten) bei Raumtemperatur.