Nierenbiopsiebefunde bei Diabetes mellitus

Abstract

Die diabetische Nephropathie ist die häufigste Ursache des terminalen Nierenversagens in Europa und Nordamerika: 30-40% der Erwachsenen, bei denen gegenwärtig mit einer Nierenersatztherapie begonnen werden muss, sind Diabetes-Patienten. Davon entfallen etwa 95% auf den Diabetes Typ 2, dessen Häufigkeit die des Typ 1 um den Faktor 10-15 übertrifft. Tendenziell ist die Inzidenz der diabetischen Nephropathie bei dem Typ-1-Diabetes im Fallen, bei dem Typ-2-Diabetes dagegen im Steigen begriffen. Morphologisch bestehen zwischen den beiden Diabetestypen hinsichtlich ihrer charakteristischen renalen Schäden keine qualitativen Unterschiede. Bei dem Diabetes Typ 2 ist die Häufigkeit konkurrierender und aggravierender Nierenerkrankungen jedoch deutlich höher und ihr Spektrum wesentlich breiter. Die folgende Darstellung und Wertung nierenbioptischer Befunde ist daher schwerpunktmäßig am Diabetes Typ 2 orientiert.

Klinische Pathologie der renalen Amyloidosen

“…7, 8; [24,40]). Eine Koinzidenz mit einer glomerulären Amyloidose ist auch für andere Glomerulonephritisformen sowie für eine diabetische Glomerulosklerose beschrieben worden [5,16]. Eine Sonderstellung nehmen in diesem Zusammenhang möglicher-weise "minimal changes" ein, da sie durch Ablagerungen von noch nicht fibrillär umgewandelten, daher noch Kongorot-negativen, amyloidogenen Vorläuferproteinen verursacht sein könnten [17].…”

Nieren und Diabetes

“…Dazu zählen die Glomerulosklerose, die interstitielle Fibrose sowie tubuläre Läsionen. Während bei Typ-2-Diabetes die diffuse diabetische Glomerulosklerose dominiert, findet sich bei Typ-1-Diabetes gehäuft das Bild der nodulären Glomerulosklerose vom Typ Kimmelstiel-Wilson [13].…”

Reversibilität von Frühveränderungen bei einer beginnenden diabetischen Nephropathie - Voraussetzung ist die Kontrolle von Blutzuckerspiegel und Blutdruck

“…Bei einer zu spät einsetzenden Therapie können die strukturellen Defekte an den Nieren so weit fortgeschritten sein, dass eine Erhaltung der Funktion nicht mehr möglich ist. Dabei verlaufen die strukturellen Veränderungen der diabetischen Nephropathie über einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren und machen bei bekannten klinischen Risikofaktoren, wie der Mikroalbuminurie oder der Proteinurie, eine frühzeitige Therapie möglich (4). Wie schon erwähnt, können intensive Behandlungsmaßnahmen dazu beitragen, den fortschreitenden Funktionsverlust bei Nieren-erkrankungen zu verlangsamen -verhindern können sie die Reduktion der Nierenfunktion meist aber nicht.…”