Abstract. Während die archäologischen Quellen eine intensive mesolithische Besiedlung der in den Flussniederungen gelegenen Dünen anzeigen, gibt es bislang erst wenige Erkenntnisse zur Mensch-Umwelt-Interaktion in Form von Landnutzungsstrategien und ihres potentiellen Einflusses auf die Landschaft. Die Kombination geoarchäologischer, chronologischer, geochemischer und paläoökologischer Methoden und ihre Anwendung sowohl auf den Bereich der mesolithischen Fundstelle auf einer Dünenkuppe als auch die Verlandungssedimente eines benachbarten Altarmes erlaubte eine detaillierte Rekonstruktion der Landschaftsgeschichte bei Soven in der Jeetzel-Niederung (Norddeutschland) seit etwas 10,5 ka cal BP. Ausgehend von diesen Ergebnissen wurden vier Zeitphasen identifiziert, die mit lokalem menschlichen Umwelteinfluss während des Mesolithikums, des Neolithikums und der Eisenzeit in Verbindung stehen könnten und vor dem Hintergrund der Landnutzungsgeschichte diskutiert werden. Obwohl eine mesolithische Besiedlung wegen der archäologischen Befunde unzweifelhaft ist, bleibt die Identifizierung zeitgleicher Umweltbeeinflussungen in den Landschaftsarchiven trotz des breiten Methodenspektrums hypothetisch. Im Gegensatz dazu legen die paläoökologischen und geochemischen Indikatoren einen menschlichen Umwelteinfluss für die neolithische Epoche nahe, doch fehlen nun die archäologischen Funde für diesen Zeitraum im näheren Umfeld. Eine jüngere Phase menschlicher Umweltveränderung – wahrscheinlich in Form saisonaler Weidewirtschaft in der Niederung – wird der Eisenzeit zugeschrieben und umfasst Bodenerosion, erhöhte Phosphat- und Ureasekonzentrationen und die Ausbreitung von Weidezeigern.