Multiple Sklerose – welche Optionen bietet die Ernährungstherapie?

Abstract

Zusammenfassung Multiple Sklerose (MS) ist die h?ufigste degenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems bei jungen Erwachsenen in den Industrienationen, einhergehend mit chronischen Entz?ndungen in Gehirn und R?ckenmark und sukzessiver Demyelinisierung bzw. Zerst?rung von Axonen. MS wird den Autoimmunerkrankungen zugeordnet, mit chronischem und meist schubf?rmigem Verlauf. Im Schub treten Ausfallerscheinungen wie L?hmungen, Erblinden oder kognitive Beeintr?chtigungen auf. Die Ursachen sind ungekl?rt. Zur pharmakologischen Therapie stehen u.?a. Glukokortikoide und immunmodulierende Therapeutika zur Verf?gung. Viele der k?rperlichen und psychosozialen Beeintr?chtigungen wie Kau- und Schluckst?rungen wirken sich direkt auf den Ern?hrungsstatus aus. Zus?tzliche Beschwerden entstehen infolge unerw?nschter Arzneimittelwirkungen, z.?B. durch Glukokortikoide. L?hmung und psychosoziale Belastung tragen zur Adipositasentstehung bei. Im Resultat ist je nach Verlauf, das Risiko f?r Fehl-, ?ber- und/oder Unterern?hrung gegeben. Befragungen zeigten, dass ein hoher Anteil Betroffener unkontrolliert Nahrungssupplemente einnimmt bzw. einseitige Wunderdi?ten durchf?hrt, wodurch sich diese Risiken umso gravierender darstellen. Alle angef?hrten Punkte illustrieren den dringenden (Be-)Handlungsbedarf seitens Ern?hrungsmedizin und Ern?hrungsberatung, deren Vorteile unbestritten sind. Eine professionelle Anleitung kann der risikoreichen Eigenbehandlung entgegensteuern, bzw. zu Eigenst?ndigkeit und Lebensqualit?t von MS-Kranken beitragen. Aktuell nehmen diese noch selten ern?hrungstherapeutische Beratung in Anspruch. Die ern?hrungsmedizinische Forschung konzentriert sich auf die Einflussnahme auf das Krankheitsgeschehen. Hinweise gibt es z.?B. f?r die Zufuhr von n-3- und n-6-Fetts?uren oder Vitamin D. Die Literatur hierzu ist umfangreich, erlaubt aber keine generalisierbare Aussage ?ber wirksame Ern?hrungsstrategien oder Supplementation explizit f?r MS-Kranke. Unabh?ngig von dieser Zielsetzung, besteht aber auch Bedarf, MS-Kranke bez?glich ihrer reellen Ern?hrungsrisiken ad?quat zu beraten bzw. zu behandeln. Ein in der Zielgruppe noch zu evaluierendes Konzept erarbeiteten Adam et al. mit der ?Anti Entz?ndlichen Di?t? (AED). Origin?r f?r rheumatische Erkrankungen entwickelt, lag aufgrund pathologischer Parallelen die Adaptation f?r MS nahe. Das Wirkprinzip beruht u.?a. auf Modifikation der aliment?ren Fettzufuhr, basierend auf den generellen Empfehlungen f?r eine ausgewogene Ern?hrung und einer flexiblen, nichtrestriktiven Umsetzung.