Enteroskopische Techniken
Schwerpunkt: DünndarmWegen seiner durch instrumentelle Techniken schwer erreichbaren Lage und seines gewundenen Verlaufs bezeichnete man den Dünndarm bis zum Ende des 20. Jahrhunderts als "Black Box" in der Diagnostik des MagenDarm-Traktes. Nachdem sich die Sondenenteroskopie nicht durchsetzen konnte, war die Pushenteroskopie lange Zeit die einzige Möglichkeit, wenig invasiv Teile des Dünndarms zu untersuchen. Zur endoskopischen Untersuchung des gesamten Dünndarms stand bis zur Jahrtausendwende nur die intraoperative Enteroskopie zur Verfü-gung. Durch die Einführung der Kapselendoskopie und wenig später der Ballonenteroskopie wurde die Dünndarm-diagnostik revolutioniert; es wurde nun möglich, den Dünndarm wenig invasiv auf seiner gesamten Länge zu inspizieren und gleichzeitig interventionell tä-tig zu werden. Trotz dieser enormen Fortschritte, die einen wesentlichen Stimulus für das vermehrte Interesse am Dünndarm darstellen, haben herkömm-liche Methoden wie die Pushenteroskopie und die intraoperative Enteroskopie weiterhin ihren Stellenwert. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über die Möglichkeiten und den Stellenwert der verschiedenen enteroskopischen Techniken.