Methoden zur Reduktion des Teilsicherheitsbeiwerts für Eigenlasten bei Bestandsbrücken

Abstract

Die Nachrechnungsrichtlinie für Straßenbrücken im Bestand erlaubt eine Reduktion des Teilsicherheitsbeiwerts für Eigenlasten von γG = 1,35 auf den Wert des Modellunsicherheitsfaktors, der konservativ abgeschätzt 1,20 beträgt. Dazu müssen Geometrie, Materialwichten und Bewehrungsgrad durch ausreichende und repräsentative Messungen bekannt sein. Die durch diese drei Größen bestimmte Streuung des Eigengewichts wird im Zuge der Nachrechnung direkt durch die Lastverteilung auf das Bauwerk berücksichtigt. Angaben zu Anforderungen und erforderlichen Genauigkeiten der Messungen werden nicht formuliert. Der Beitrag zeigt, wie durch Kombinationen von Messungen und empirischen Literaturdaten angepasste Teilsicherheitsbeiwerte abgeleitet werden können. Dabei bietet es sich bei Bestandsbrücken an, die Geometrie aufzumessen, die Streuung der Wichte abzuschätzen und den Bewehrungsgrad aus Bestandsplänen zu entnehmen. Das Vorgehen wird an einer Großbrücke in Düsseldorf angewendet, die in Kooperation mit dem Vermessungs‐ und Katasteramt der Landeshauptstadt Düsseldorf mittels 3‐D‐Laserscanning und Multikopterüberflügen vermessen und zu einem digitalen Brückenmodell aufgearbeitet wurde. Das Verfahren ist relevant für die Nachrechnung, Umnutzung, aber auch den planmäßigen Rückbau von Bestandsbrücken.

Methoden zur Generierung von As‐Built‐Modellen für Bestandsbrücken

“…Die Erstellung von 3‐D‐Modellen von Bestandsbauwerken ist über verschiedene Techniken möglich. 3‐D‐Punktwolken können über Laserscanning, Tachymetrie oder Fotogrammetrie aufgenommen werden . Die Ableitung eines 3‐D‐Modells aus diesen Daten ist über Triangulation oder das Nachzeichnen der Querschnitte aus den Punktwolken möglich.…”

“…3‐D‐Punktwolken können über Laserscanning, Tachymetrie oder Fotogrammetrie aufgenommen werden . Die Ableitung eines 3‐D‐Modells aus diesen Daten ist über Triangulation oder das Nachzeichnen der Querschnitte aus den Punktwolken möglich. Die automatisierte Ableitung von 3‐D‐Modellen ist im Hochbau und der Industrie bereits Standard und durch entsprechende Programme möglich, da vorgefertigte Komponenten wie Wand, Tür oder Fenster hinterlegt sind .…”

“…Die automatisierte Ableitung von 3‐D‐Modellen ist im Hochbau und der Industrie bereits Standard und durch entsprechende Programme möglich, da vorgefertigte Komponenten wie Wand, Tür oder Fenster hinterlegt sind . Mit steigender Komplexität des Aufbaus steigt auch der Nachbearbeitungsaufwand, für Ingenieurbauwerke ist daher die teilautomatisierte Ableitung von Modellen noch nicht möglich . Im Rahmen des Projekts SeeBridge (Semantic Enrichment Engine for Bridges) wurde ein Vorgehen erarbeitet, um aus einer Punktwolke ein möglichst automatisiertes BIM‐Modell erzeugen zu können, das als Grundlage für die Zustandsbewertung von Brückenbauwerken genutzt wird .…”

“…Weiterhin können in diesem Modell Schäden wie bspw. Abplatzungen oder Risse erkannt und über die Jahre ein Vergleich von Schadensveränderungen (bei mehrfachen Scans) vorgenommen werden . Das Modell kann als Grundlage für die Vergabe von Leistungen an Dritte dienen und anstelle eines Plans mitgeliefert werden.…”

“…Aufgrund der hohen Genauigkeit des Modells kann eine Auswertung von Schäden erfolgen, indem bspw. bei einer Betonabplatzung die verbleibende Restdicke der Platte bestimmt wird, ohne eine Bohrung am Bauwerk durchführeMethoden zur Generierung von As‐Built‐Modellen für Bestandsbrückenn zu müssen . So ist es möglich, unter Umständen aufgrund der Querschnittsminderung eine Reduktion von Teilsicherheitsbeiwerten vorzunehmen .…”