Zusammenfassung. Hintergrund: Die Forschungslage zur Inklusion hat sich in den letzten Jahren drastisch erweitert, sowohl hinsichtlich der Fragestellungen, als auch der beteiligten Disziplinen. Deshalb werden in diesem Artikel nur einige ausgewählte Überlegungen zur Arbeit im inklusiven Mathematikunterricht vorgestellt. Methoden: Ausgehend vom Beispiel eines schwerbehinderten Mädchens werden Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit an gemeinsamen mathematischen Inhalten beleuchtet. Die Auswahl der Inhalte und der Literatur erfolgt selektiv, orientiert daran, welche die Autorin als Mathematikdidaktikerin, in der Arbeit mit zukünftigen Lerntherapeut_innen und der eigenen Arbeit mit Lernenden mit heterogenen Voraussetzungen für relevant hält. Ergebnisse: Der Artikel benennt Fragestellungen zum Umgang mit Materialien. Er verweist auf zu geringe Forschung, insbesondere im Kontext von geistigen und körperlichen Behinderungen sowie auf Überlegungen zur Passung von Inhalten und den Lernmöglichkeiten der Lernenden. Ausgewählte Ansätze zur Arbeit im inklusiven Mathematikunterricht im Bereich verschiedener Leistungspotenziale werden vorgestellt. Vorschläge aus der Mathematikdidaktik können Anregungen für die Praxis entnommen werden. Schlussfolgerungen: Für die gegenwärtige Arbeit in der Schule stellt die Umsetzung von Inklusion eine große Herausforderung dar. Erste vielversprechende Ansätze für die Praxis wurden entwickelt, insgesamt stehen die notwendigen Veränderungsprozesse noch am Beginn einer umfassenden Entwicklung.