Vinca-Alkaloide, 28. Mitteilung [2] Vor kurzem [3] wurde von uns fur das Vinca-Alkaloid Vindolinin [4] [5] die Strukt u r I oder I1 vorgeschlagen. Solchen Strukturen kommt ein bedeutendes biogenetisches Interesse zu, liegt doch damit erstmals ein Alkaloid mit Aspidospermin-ahnlichem Gerust vor, das nicht aus der Gattung As$idosperma isoliert wurde. Inzwischen sind weitere Reispiele fur das Vorkommen Aspidospermin-artiger Strukturen in verschiedenen Apocynaceae-Arten bekannt geworden [6]. Unser Strukturvorschlag beruhte ausschliesslich auf der Analyse der NMR.und Massenspektren des Alkaloids und einer Anzahl einfacher Umwandlungsprodukte desselben. Keines der Kohlenstoffatome wurde im klassischen Sinne ccgefasst )), da kein Versuch gemacht wurde, die Substanz zu bekannten Fragmenten abzubauen. Anhand der Daten unserer fruheren Mitteilung [3] liess sich nicht zwischen den Formeln I und I1 unterscheiden, obgleich I mit einer 11-20-Bindung auf Grund der NMR.-Spektren eine gewisse Bevorzugung verdiente. Wir berichten nun hier uber einige Experimente, die definitiv das Vorliegen einer 11-20-Bindung festlegen. Gleichzeitig wurden deuteriummarkierte Derivate zuganglich, die den Verlauf der wichtigsten massenspektrometrischen Fragmentierungsmoglichkeiten dieses Molekeltypus aufklaren.