Manuelle Mobilisation großflächiger Narben

Abstract

Die Narbenbehandlung ist ein besonderer Schwerpunkt in der Therapie von Verbrennungspatienten. Mobilisationstechniken und Dosierung basieren auf Kenntnissen der Gewebephysiologie, Wundheilungsphasen sowie empirischem klinischem Wissen. Die Frage, welche Dosierung in welcher Wundheilungsphase zu welchem Interventionszeitpunkt angewendet werden soll, ist nicht leicht zu beantworten. Der Artikel gibt mögliche Antworten auf Grundlage klinischer Überlegungen und Erfahrungen und zeigt darauf aufbauend Befund- sowie Behandlungstechniken für Verbrennungsnarben auf.

Funktion und Erscheinungsbild verbessern – Narbenbehandlung

“…Der Widerstandsanstieg des Bindegewebes wird in der manuellen Medizin haptisch erfasst und beurteilt 3 . Nimmt man gesundes Hautgewebe, lässt sich dieses nicht nur flächig verschieben, sondern auch dehnen.…”

“…Fixiert man beispielhaft zwei Punkte auf der Haut und führt diese auseinander, kann man einen ersten Widerstandsanstieg feststellen. Dies wird als erster Bindegewebswiderstand bezeichnet 3 . Geht man nun über diese erste Widerstandsgrenze hinaus, erhält man einen erneuten Anstieg des Bindegewebswiderstands.…”

“…Geht man nun über diese erste Widerstandsgrenze hinaus, erhält man einen erneuten Anstieg des Bindegewebswiderstands. Dies wird als zweiter Bindegewebswiderstand klassifiziert 3 .…”

“…Es kommt in der Proliferationsphase schnell zur Überdosierung der mechanischen Reize vor allem bei großflächigen Narben, was wieder erneute Entzündungsreaktionen hervorruft. Daher ist es sinnvoll, im Bereich der Proliferationsphase in der Dosierung des ersten Bindegewebswiderstands zu bleiben und erst in der Remodulierungsphase im zweiten Bindegewebswiderstand zu arbeiten 3 . Bei postoperativen Narben kann man bereits in der Proliferationsphase im zweiten Bindegewebswiderstand arbeiten, da diese den mechanischen Interventionen besser standhalten 2 , 3 .…”

“…Daher ist es sinnvoll, im Bereich der Proliferationsphase in der Dosierung des ersten Bindegewebswiderstands zu bleiben und erst in der Remodulierungsphase im zweiten Bindegewebswiderstand zu arbeiten 3 . Bei postoperativen Narben kann man bereits in der Proliferationsphase im zweiten Bindegewebswiderstand arbeiten, da diese den mechanischen Interventionen besser standhalten 2 , 3 . Der Beginn der Phase ist vom Befund abhängig zu machen.…”