Befürchtungen hinsichtlich zunehmender ökonomischer Einflüsse im Gesundheitswesen werden meist plakativ mit dem Schlagwort der Ökonomisierung zum Ausdruck gebracht. Während sich der ärztliche Behandlungsauftrag jedoch medizinethisch begründen lässt, ergibt sich die ökonomische Wirklichkeit aus einem komplexen Zusammenspiel von gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen und Ressourcenzuteilungen sowie den entsprechenden Reaktionen der Akteur*innen auf diese Vorgaben. Zur Beantwortung der Forschungsfragen, wie sich strukturell angelegte Spannungsfelder im Klinikalltag niederschlagen und wie Akteur*innen diese handhaben, griffen die Autor*innen auf Einzelinterviews und ein Fokusgruppeninterview mit jeweils inhaltsanalytischer Auswertung sowie auf die phänomenologische Analyse zurück. Die so gewonnenen Erkenntnisse sollten einen Beitrag leisten für ein besseres Verständnis zwischen Medizin und Ökonomie im Klinikalltag.