schließen zu können. Als nachbenanntem Herausgeber kommt mir die ehrenvolle Aufgabe zu, das begonnene Werk im Sinne seines geistigen Urhebers zu vollenden. Diesem Vorhaben möchte ich einige Worte der Erinnerung voranschicken.Christoph Buchheims zentrales Interesse an der Wirtschaftsgeschichte richtete sich auf langfristige wirtschaftliche Entwicklungsprozesse und die Bedingungen für die Generierung von Wachstum: "Der Wirtschaftshistoriker ist gehalten, den institutionellen Rahmen des Wirtschaftens zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Gesellschaften zu untersuchen, die jeweiligen Anreizbedingungen für die Erbringung wirtschaftlicher Leistungen in den Blick zu nehmen, die wirtschaftlichen Akteure und ihre Handlungsfelder zu beschreiben […] und schließlich die wirtschaftlichen Ergebnisse zu vergleichen." 1 In diesem Sinne sind nicht nur seine "Einführung in die Wirtschaftsgeschichte", sondern auch seine Darstellungen zu den "Industriellen Revolutionen" zu lesen 2 .Dem genannten Leitgedanken folgte auch bereits seine Habilitationsschrift, die sich der Herausbildung der liberalen westdeutschen Wirtschaftsordnung nach 1945 widmete und den Blick auf den besonderen Einfluss des Außenhandels lenkte 3 . Zwei wichtige Aufsätze gehen auf die institutionellen Ausgangsbedingungen ein: zum einen die befreiende Wirkung der Wirtschafts-und Währungsreform des Jahres 1948 4 , zum anderen die amerikanischen Grundlagen der sozialen Marktwirtschaft, d. h. den Beitrag der westlichen Besatzungsmacht zur Schaffung unabhängiger Institutionen wie der Bundesbank -gegen deutsche Beharrungskräfte 5 . Auch Buchheims Studien zur DDR passten sich in das skizzierte Schema ein. Im ostdeutschen Teilstaat identifizierte er die illiberale Wirtschaftsordnung als we-1