Lebenswissen 2016
DOI: 10.5771/9783968216638-133
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»Kraft, oder so was«. Poetik und Wissen(schaft) des Lebens in der Rahmenerzählung von Gottfried Kellers Sinngedicht

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“…Auch dass Reinharts Haare mit dem immerhin merkwürdigen Epitheton ›schattig‹ belegt werden, mag mit der von Moleschott vorgebrachten Beobachtung, dass »dunkle[ ] Wohnungen« »bleichsüchtig« machen, zusammen gelesen werden, kann aber auch noch als Allgemeinerfahrung verbucht werden. 73 Läßt man Wasserfrösche bei gleichen Wärmegraden und auch unter denselben Bedingungen abwechselnd im Licht und in der Finsterniß athmen, dann findet man, daß sie in gleicher Zeit für gleiches Körpergewicht in diesem Falle viel weniger Kohlensäure liefern als in jenem. […] So deutlich dieser Unterschied auch sprach, den ich als Ergebniß langer Versuchsreihen, theils an denselben, theils an verschiedenen, aber in allen Beziehungen möglichst ähnlichen Einzelwesen gefunden habe, ich durfte doch die Untersuchung nicht versäumen, ob die Erscheinung, welche sich als die Wirkung einer einzigen willkürlich veränderten Bedingung herausstellte, auch mit dem Wachsthum regelmäßig Schritt halten würde.…”
Section: I1 Forschung Zum Grünen Heinrichunclassified
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“…Auch dass Reinharts Haare mit dem immerhin merkwürdigen Epitheton ›schattig‹ belegt werden, mag mit der von Moleschott vorgebrachten Beobachtung, dass »dunkle[ ] Wohnungen« »bleichsüchtig« machen, zusammen gelesen werden, kann aber auch noch als Allgemeinerfahrung verbucht werden. 73 Läßt man Wasserfrösche bei gleichen Wärmegraden und auch unter denselben Bedingungen abwechselnd im Licht und in der Finsterniß athmen, dann findet man, daß sie in gleicher Zeit für gleiches Körpergewicht in diesem Falle viel weniger Kohlensäure liefern als in jenem. […] So deutlich dieser Unterschied auch sprach, den ich als Ergebniß langer Versuchsreihen, theils an denselben, theils an verschiedenen, aber in allen Beziehungen möglichst ähnlichen Einzelwesen gefunden habe, ich durfte doch die Untersuchung nicht versäumen, ob die Erscheinung, welche sich als die Wirkung einer einzigen willkürlich veränderten Bedingung herausstellte, auch mit dem Wachsthum regelmäßig Schritt halten würde.…”
Section: I1 Forschung Zum Grünen Heinrichunclassified
“…Diesseits und jenseits der asymmetrischen Bedingungsverhältnisse, dass es Licht ohne Leben, aber kein Leben ohne Licht geben kann, befinden sich Licht und Leben also schon zu Beginn in einem Spannungsverhältnis zwischen der anorganischen Wissenschaft der Physik und der physiologisch-existenziellen Lebenspraxis. Das Verhältnis von physischer und moralischer Welt ist denn auch Gegenstand von Reinharts Nachsinnen:Nachdem er in munterer Bewegung den größten Teil seiner Jugend zugebracht und dabei mit Aufmerksamkeit unter den Menschen genug gesehen hatte, um von der Gesetzmäßigkeit und dem Zusammenhange der moralischen Welt überzeugt zu werden, und wie überall nicht ein Wort fällt, welches nicht Ursache und Wirkung zugleich wäre, wenn auch so gering wie das Säuseln des Grashalms auf einer Wiese, war die Erkundung des Stofflichen und Sinnlichen ihm sein All' und Eines geworden 29. In dieser materialistischen Überzeugung hat sich Reinhart von der Menschenwelt und ihren Affekten und Eigenarten abkehren können.…”
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