“…"Die Räuber" Zeitgleich zur Fieberschrift arbeitete Schiller auch an seinem ersten Drama "Die Räuber" (Erstdruck Frühjahr 1781). In der germanistischen Forschung ist seit den Studien von Marianne Schuller [12] und Jörg Robert [13] (S. 55-88) bekannt, dass Schillers Fieberlehre einen erstaunlich direkten Niederschlag in den divergierenden Hauptfiguren gefunden hat. Der Räuberhauptmann Karl von Moor (▶ Abb.…”
Section: Poetisierung Des Fiebers In Den Frühen Dichtungenunclassified
“…2) verkörpert mit seinem geradlinigen Impetus und seiner die Gesetze überschreitenden Naturgewalt gegen den Widerstand des Establishments dasin der Darstellung der Fieberschriftrasch und stürmisch verlaufende Entzündungsfieber, das mit Delirien und großer Hitzeempfindung einhergehen soll und vor allem vollblütige Menschen mit höchster Lebenskraft und Neigung zur Leidenschaft befällt. Karl wird als feuriger Charakter geschildert [12] und tritt mit dem vielsagenden Inkognito "Graf von Brand" auf, und gemeinsam mit seiner Räuberbande zerstört er eine Stadt mit Feuer. Bei dem Drama "Die Räuber" liegen Bezüge zu Schillers medizinischen Fieberkonzepten und zu der neuropathischen (psychophysischen) Genese von Krankheiten inzwischen auf der Hand.…”
Section: Poetisierung Des Fiebers In Den Frühen Dichtungenunclassified
“…Jörg Robert bezeichnet deshalb mit Recht das Gedicht als "ein[en] Versuch in poetischer Arzneikunst" [13] (S. 91). Schiller deutete und nutzte in ihm das Fieber als Ausdruck menschlicher Lebens-und Naturkraft, als anthropologisches Signum für die Verbundenheit von Seele und Körper [12]. Dies geschah fast 150 Jahre vor Thomas Mann, der im Roman "Der Zauberberg" (1924) das tuberkulöse Fieber als somatische Voraussetzung für eine unheilvolle künstlerische Steigerung des Lebens poetisierte.…”
“…"Die Räuber" Zeitgleich zur Fieberschrift arbeitete Schiller auch an seinem ersten Drama "Die Räuber" (Erstdruck Frühjahr 1781). In der germanistischen Forschung ist seit den Studien von Marianne Schuller [12] und Jörg Robert [13] (S. 55-88) bekannt, dass Schillers Fieberlehre einen erstaunlich direkten Niederschlag in den divergierenden Hauptfiguren gefunden hat. Der Räuberhauptmann Karl von Moor (▶ Abb.…”
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“…2) verkörpert mit seinem geradlinigen Impetus und seiner die Gesetze überschreitenden Naturgewalt gegen den Widerstand des Establishments dasin der Darstellung der Fieberschriftrasch und stürmisch verlaufende Entzündungsfieber, das mit Delirien und großer Hitzeempfindung einhergehen soll und vor allem vollblütige Menschen mit höchster Lebenskraft und Neigung zur Leidenschaft befällt. Karl wird als feuriger Charakter geschildert [12] und tritt mit dem vielsagenden Inkognito "Graf von Brand" auf, und gemeinsam mit seiner Räuberbande zerstört er eine Stadt mit Feuer. Bei dem Drama "Die Räuber" liegen Bezüge zu Schillers medizinischen Fieberkonzepten und zu der neuropathischen (psychophysischen) Genese von Krankheiten inzwischen auf der Hand.…”
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“…Jörg Robert bezeichnet deshalb mit Recht das Gedicht als "ein[en] Versuch in poetischer Arzneikunst" [13] (S. 91). Schiller deutete und nutzte in ihm das Fieber als Ausdruck menschlicher Lebens-und Naturkraft, als anthropologisches Signum für die Verbundenheit von Seele und Körper [12]. Dies geschah fast 150 Jahre vor Thomas Mann, der im Roman "Der Zauberberg" (1924) das tuberkulöse Fieber als somatische Voraussetzung für eine unheilvolle künstlerische Steigerung des Lebens poetisierte.…”
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