Ausgehend von den Theorien der Spannungsrißkorrosion wird gezeigt, daß die Inkubationsphase für die Lebensdauer eines Bauteils entscheidend ist, weil hierbei schützende Deckschichten zerstört und Rißkeime gebildet werden. Die Prüfung der Korrosionsanfälligkeit mit siedender Magnesiumchlorid‐Lösung hat den Nachteil, daß diese äußerst aggressiv ist, so daß sich geringfügige Veränderungen im Oberflächenzustand, die unter weniger aggressiven Bedingungen das Werkstoffverhalten deutlich verbessern, kaum auswirken. Außerdem bietet die Prüfung mit MgC12, noch den Nachteil, daß die Konzentrationsangaben in der Literatur nicht eindeutig sind und damit auch die Siedetemperaturen schwanken, was die Ergebnisse sehr stark beeinflußt; ebenso spielen Fremdionen und aus dem Glas gelöste Silikate hierbei eine Rolle. Vorteilhafter ist die Verwendung von weniger konzentrierten Lösungen (his 35%), da hierbei eindeutige Stromdichte‐Potential‐Kurven aufgenommen werden können. Wichtig für die Versuchstechnik ist die Untersuchung der Proben auf eventuelle Eigenspannungen als Folge von Kaltverformungen. Unter bestimmten Bedingungen kann bei wechselnder Beanspruchung der Proben die Standzeit verlängert sein.