Der erste synthetische Kleeblattknoten wurde in den späten 1980er Jahren hergestellt. Kompliziertere Knotentopologien wurden jedoch erst in den letzten Jahren in molekularer Form erhalten. Die Verknotung molekularer Stränge erzeugt sterische Einschränkungen und kann so wichtige physikalische und chemische Eigenschaften verleihen, unter anderem Chiralität, starkes und selektives Binden von Ionen und katalytische Aktivität. Da die Anzahl und Komplexität molekularer Knoten steigt, wird es für Chemiker immer wichtiger, die Knotennomenklatur anderer Disziplinen zu verwenden. Hier geben wir einen Überblick über die Synthesestrategien für molekulare Knoten und beschreiben die Grundlagen der Knoten‐, Zopf‐ und Tangle‐Theorie in einem für Chemiker und molekulare Strukturen angemessenen Umfang.