ZusammenfassungDie Osteomyelitis im Bereich des Kiefers unterscheidet sich signifikant von Osteomyelitiden an derer skelettaler Bereiche. Ursächlich hierfür sind die speziellen immunologischen und mikro biologischen Gegebenheiten der oralen Kavität, die spezielle enorale Umgebung (u. a. mit dem Vorkommen von Zähnen) sowie eine andere Dichte an Blutgefäßen. Weiterhin liegt hier eine, im Vergleich zur Haut, dünne Mukosaschicht vor. Bei der Osteomyelitis des Kiefers existiert eine ver wirrende Anzahl von Klassifikationen und Terminologien, wobei mit der ZürichKlassifikation in jüngerer Zeit ein Vorschlag der Neuordnung unterbreitet wurde. Trotz der Verfügbarkeit einer anti biotischen Therapie und einer verbesserten dentalen und medizinischen Versorgung hat die Ent wicklung resistenter Mikroorganismen und die steigende Anzahl immunsupprimierter Patienten sowie anderer kompromittierender Voraussetzungen zu einer wieder ansteigenden Zahl thera pierefraktärer Fälle geführt. Besonders ältere Patienten mit Prädispositionsfaktoren wie vaskulären Erkrankungen, Diabetes mellitus und einer schlechten oralen Hygiene sind betroffen.
Schlüsselwörter
Osteomyelitis · Kiefer · Klassifikation · Antibiose · Debridement
Osteomyelitis · Infections in the oral and maxillofacial area AbstractOsteomyelitis of the jaws differs significantly from osteomyelitis at other skeletal sites. These dif ferences are due to a different group of pathogens, the presence of teeth, a different blood vessel density, an oral environment and a thin mucosa as opposed to skin. These differences are also re lated in the confusing array of terms used to describe the different forms of jaw osteomyelitis. De spite the availability of an antibiotic therapy and an improved dental and medical provision, the development of microorganisms resistant to commonly used antibiotics and the increased num ber of immunocompromised patients have led again to an increase of cases refractory to standard treatments. Especially older patients with risk factors such as vascular diseases, diabetes mellitus and poor oral hygiene can be affected.