Ordnungsbegründung als politisch-kultureller Deutungskampf Der Verfassungsdiskurs im demokratischen Polen nach 1989 Maik Herold | 473 Von der Gründung zur Begründung? Über die Rolle der Imagination im globalen Konstitutionalismus Oliviero Angeli | 509 Autorenverzeichnis | 527 DEMOKRATIE UND TRANSZENDENZ | 19 und damit aus latenten Strukturen institutionelle Ordnungen erwachsen, die fortwährende Geltung von Verhaltensnormen und lebenspraktischen Regulationen beanspruchen. 16 So, wie in Prozessen der "sinnhaften Überschreitung des Gegebenen" sich für den auf Symbolisierung angewiesenen Menschen die umgebende Welt erschließt, soziale Erfahrung 17 und überpersönliche Geltung des eigenen Lebens 18 möglich wird, so konstituieren sich auch politische Ordnungen durch spezifische Mechanismen der Überschreitung von Situationen und Lebenslagen: Überschreitungen können sich in verschiedenen Formen und unterschiedlichen, sprachlichen, performativen, rituellen, narrativen, bild-und zeichenhaften, ikonischen Medien vollziehen und dabei soziale Wirklichkeiten und sinnhafte Bezüge zur Welt herstellen, welche für die Konstitution von Ordnungen wesentlich sind. Transzendierungen können sich auf Personen und Institutionen, Orte und Länder, Städte und Nationen, Räume und Zeiten, Gottheiten, Bilder und Dinge beziehen. Sie können auf den unterschiedlichen Modi von Heiligung, Auratisierung, Charismatisierung, Fetischisierung, Tabuisierung beruhen und sich in