Intertextualität, Systemreferenz und Strukturwandel: die Pluralisierung des erotischen Diskurses in der italienischen und französischen Renaissance-Lyrik (Ariost, Bembo, Du Beilay, Ronsard)

Stilometrische Annäherungen an den italienischen Petrarkismus

“…Unter ihnen stechen drei Ansätze hervor: Der erste von ihnen definiert den Petrarkismus in Anlehnung an die Systemtheorie als ein literarisches System von unterschiedlichen Elementen (cf. Hempfer 1987;Hempfer 1991;Regn 1987;Regn 1993). 1 Das entscheidende Merkmal des Petrarkismus sind jenem Konzept zufolge somit die im Text vorkommenden sprachlichen Aspekte: Nur ein Werk, das eine ausreichende Menge an für den Petrarkismus charakteristischen Elementen aufweist, ist als petrarkistisch zu betrachten.…”

“…Die in Tabelle 2 aufgelisteten semantischen Felder verweisen teils auf sprachliche Elemente, die von Forschenden als charakteristisch für die Dichtung des Petrarkismus betrachtet werden, beispielsweise von systemtheoretischenBeschreibungen (cf. Hempfer 1987;Hempfer 1991;Regn 1987;Regn 1993). Die semantischen Felder können somit dabei helfen, Elemente zu ermitteln, die aus systemtheoretischer Sicht für das petrarkistische System als konstitutiv gelten können.Ein solches Element stellt beispielsweise die der petrarkistischen Lyrik zugeschriebene Gegensätzlichkeit dar, die nicht nur als eigenes Wortfeld vorkommt, Stilometrische Annäherungen an den italienischen Petrarkismus sondern von der auch die Virulenz konträrer semantischer Sphären zeugt.15 Ein anderes von der Petrarkismusforschung thematisiertes Motiv, die Versinnbildlichung der Liebe alsKrieg (cf.…”