EinleitungOrganisch-chemische Synthesen haben einen hohen Grad an Kunstfertigkeit erlangt. Kaum ein komplizierter Naturstoff entzieht sich einer vielstufigen Totalsynthese. Dabei werden die Zielmoleküle oft mehr divergent als konvergent, also sequentiell, entsprechend ihrer Komplexität in vielen Schritten synthetisiert. Der Fortschritt in der Totalsynthese von Naturstoffen der vergangenen Jahrzehnte lässt sich beim Vergleich der Strychninsynthese von Woodward mit neueren Synthesen erkennen. [1] Er beruht z. T. auf der Optimierung von Syntheseoperationen und Reaktionen. Metallorganische Varianten klassischer Reaktionen sind häufig diastereo-, enantio-, regio-und/oder chemoselektiver und liefern die Produkte oft in besseren Ausbeuten. Verbesserte analytische sowie Trennmethoden tragen zu effizienteren Syntheseschritten bei. Während Woodward für seine 28-stufige Strychninsynthese 6 Â 10 À5 % Gesamtausbeute erhielt, konnten die Gruppen von Magnus, Overman, Kuehn und Rawal diese komplexe Verbindung in weniger Syntheseschritten und in 10 3 -bis 10 4 -mal höherer Gesamtausbeute herstellen.