Hyperkinetische Störungen und Störungen des Sozialverhaltens

Abstract

Objectives: The article gives an review about hyperkinetic and conduct disorders in childhood and adolescence. After a summary of empirical results concerning symptoms and prevalence as well as comorbid disorders, concepts of releasing and maintaining factors are discussed. After a short description of assessment and monitoring, an overview on behavioural interventions, their indication and efficacy is given. Conclusions: Both disorders are frequent and they often coincide. In hyperkinetic disorders genetic factors are more important than in the development of conduct disorders. A comprehensive multimodal treatment is usually necessary. Pharmacotherapy is important in the treatment of hyperkinetic disorders. The effects of comprehensive behavioural interventions especially of parent trainings and interventions in the family and the schools are well established. In child-oriented interventions (e.g. self-instructional training, problem solving training, social skills training) particularly the transfer of treatment effects to the natural environment of the child (family, school, peers) has to be focused on.

Langzeitwirksames Methylphenidat bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen

“…Bedingt durch die kurze Wirkdauer treten unerwünschte Schwankungen im Verhalten auf; mit nachlassender Wirkung nimmt die Symptomatik wieder zu, bei frühmorgendlicher Gabe häufig schon im Verlauf des Schulvormittages. Bisher konnte dies nur durch mehrmalige (2-bis 4-mal) Gabe des Medikaments über den Tag verteilt überbrückt werden (11). Es wurde daher von Fachleuten und Betroffenen schon seit vielen Jahren der Wunsch nach adäquaten MPH-Langzeitpräparaten geäußert.…”

Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen

“…Entwickelt sich die hyperkinetische Problematik bereits im Vorschulalter, stellt sie häufig die Grundlage für spätere aggressiv-dissoziale Störungen dar. Insgesamt zeigen bis zu 50% aller Kinder mit hyperkinetischen Störungen eine oppositionelle Verhaltensstörung und weitere 30-50% eine Störung des Sozialverhaltens mit dissozialen Auffälligkeiten [1,2]. Ein hoher Anteil vor allem der Jugendlichen, die zu Gewalttätigkeiten neigen, hat jedoch auch depressive Symptome, zeigt Kontaktschwächen, mangelnde soziale Kompetenzen und andere emotionale Probleme.…”

“…Je nach Art der Stichprobe und der Erhebungsmethode werden Prävalenzraten von 2-16% berichtet [1,2]. Eine deutsche bundesweit repräsentative Stichprobe, die insgesamt 2.856 Familien einschloss, stellte ausgeprägt aggressive Symptome nach dem Urteil der Eltern bei 3% aller Mädchen und 6% aller Jungen im Alter von 4-18 Jahren fest [3].…”

“…In dem Altersbereich von 4-18 Jahren werden Jungen in allen Altersstufen im Vergleich zu Mädchen von den Eltern als deutlich aggressiver eingeschätzt [4]. Deutsche Eltern beurteilen ihre Kinder etwas weniger aggressiv auffällig als Eltern in den Niederlanden und in den USA [1]. In Tabelle 1 sind die Prävalenzen dissozialen Verhaltens auf der Symptomebene in ihrem Ausprägungsgrad für den Altersbereich der 4-bis 10-Jährigen dargestellt [3].…”

Leitliniengerechte Diagnostik und Therapie der ADHS im Erwachsenenalter

“…Diese dimensionale Störung ist multifaktoriell bedingt und zeigt klinisch ein sehr heterogenes Bild. Im biopsychosozialen Erklärungsmodell (5) wird die nachgewiesene Interaktion zwischen Genen und exogenen Faktoren aufgegriffen (6)(7)(8). Die genetisch bedingten neurophysiologischen Störungen betreffen vor allem das dopaminerge und noradrenerge, aber auch serotonerge System.…”