Zusammenfassung
Zielsetzung Ziel der Studie ist, repräsentative Ergebnisse zur
geschlechtsspezifischen Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen in einem
ländlich-peripheren Raum bereitzustellen.
Methoden In der 2008 durchgeführten Landgesundheitsstudie
wurden 1246 Erwachsene befragt. Angaben zur Inanspruchnahme ambulanter
Gesundheitsleistungen und verhaltenspräventiver Angebote wurden
bivariat und mittels multipler Regression ausgewertet.
Ergebnisse In bivariaten Analysen zeigen sich geschlechtsspezifische
Unterschiede nicht nur in der Inanspruchnahme von Urologen und
Gynäkologen, sondern auch von Allgemeinärzten,
Zahnärzten, Augenärzten und Radiologen sowie von
Präventionsangeboten zur Gewichtsreduktion, gesunden
Ernährung, Rückengymnastik und Stressbewältigung. Im
multivariaten Modell zeigt sich, dass Frauen gegenüber
Männern unabhängig von Alter, sozialem Status und
Gesundheitszustand höhere Chancen haben, ambulante ärztliche
Leistungen (OR 1,81; 95%-KI 1,11–2,94) und
verhaltenspräventive Angebote (OR 2,46; 95%-KI
1,62–3,74) in Anspruch zu nehmen.
Schlussfolgerung Die vorliegende Studie bestätigt damit
bisherige Befunde zur vom Gesundheitszustand unabhängigen
häufigeren Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen seitens der
Frauen. Eine Übertragbarkeit ist bei Regionalstudien zwar
grundsätzlich nie gegeben, solange aber keine anderen Studien
vorliegen, gehen wir davon aus, dass unsere Ergebnisse für andere
periphere Regionen ebenfalls gelten könnten.