Gesundheitskompetenz bei chronischer Krankheit in Deutschland: ein Scoping Review

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Trotz der hohen Bedeutung von Gesundheitskompetenz (GK) für die Bewältigung chronischer Krankheit steht die empirische Forschung zu diesem Thema in Deutschland noch am Anfang. Gleichzeitig fehlt es an einer systematischen Aufarbeitung des Forschungsstands, um Anhaltspunkte für die Ausrichtung der zukünftigen Forschung und Interventionsentwicklung zu gewinnen. Material und Methoden Deshalb wurde mit Hilfe eines Scoping Reviews eine systematisierte Literaturrecherche in internationalen und nationalen Fachdatenbanken durchgeführt. Die nach vorab festgelegten Einschlusskriterien berücksichtigten Studien wurden unter folgenden Kriterien analysiert: a) betrachtete Studienpopulationen, b) Konzeptualisierung und Messung von GK sowie c) bestehende Untersuchungsergebnisse. Ergebnisse Insgesamt konnten 22 Studien berücksichtigt werden. In ihnen wird GK primär bei ausgewählten, überwiegend prävalenten chronischen Krankheiten betrachtet und ausschließlich über selbsteingeschätzte Fähigkeiten im Umgang mit (digitaler) Gesundheitsinformation untersucht. Die GK ist mit zahlreichen gesundheitlichen Outcomes assoziiert. Wenig ist dagegen über die Determinanten von GK bei chronischer Krankheit bekannt. Schlussfolgerung Die Forschung über GK bei chronischer Krankheit in Deutschland hat in der Vergangenheit zwar zugenommen, erfolgt im Vergleich zu anderen Ländern aber immer noch eher verhalten und wenig systematisch. Auch deshalb fehlt es bislang an ausreichend empirischen Erkenntnissen über die individuellen und sozialen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen, die im Zusammenhang von GK mit chronischer Krankheit bedeutsam sind. Sie gilt es zukünftig verstärkt in den Fokus zu rücken.

Digitale Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland: Ergebnisse des HLS-GER 2

“…Vor allem Menschen mit elterlichem Migrationshintergrund greifen diese Chance auf und nutzen digitale Informationsmöglichkeiten intensiver als andere. Auch Menschen mit chronischer Krankheit weisen eine höhere Wahrscheinlichkeit zur Nutzung gesundheitsbezogener Webseiten auf, oft dadurch motiviert, dass sie -wie Studien zeigen -auf der Suche nach Informationen zu ihrer Erkrankung im Versorgungssystem nicht fündig geworden sind[22,23] oder weil sich ihnen im Verlauf ihrer Erkrankung immer wieder neue Herausforderungen stellen, deren Bewältigung neue Informationen erfordert[24][25][26]. Die Analyse hat zudem gezeigt, dass allgemeine GK und DGK in einem engen Zusammenhang stehen.…”

Photovoice-Studie CORONA

“…Die Gesundheitskompetenz chronisch kranker Personen erweist sich als eine zentrale Gesundheitsressource in der Coronapandemie. Ein aktueller Review zeigt, dass zu diesem Thema bisher wenige empirische Daten vorliegen und weiterer Forschungsbedarf besteht [5]. Dennoch formulieren die Co-Forschenden auch Gefühle der permanenten Bedrohung und Machtlosigkeit.…”

Development and evaluation of a school-based physical literacy intervention for children in Germany: protocol of the PLACE study

“…Not all countries have yet elaborated their own understanding of PL ( 26 , 35 ). One of these countries is Germany, where “Bildung” ( 36 , 37 ) or “competencies” ( 38 – 42 ) are discussed more strongly within the field of person-related health promotion and where curricula for education (including physical education) should be aligned with the idea of “competencies” ( 43 – 45 ). Accordingly, a deficit of, but also an added value of research activities in the field of PL has been identified for Germany ( 34 , 46 ).…”