Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt Diabetologie 2011; 6: R 53 -R 70 Diabetologie 2011; 6: R 53 -R 70 Heruntergeladen von: University of Pittsburgh. Urheberrechtlich geschützt. Einleitung ! Endokrinologische Notfälle machen nur einen kleinen Teil der gesamten Notfallmedizin aus, sind aber insbesondere dann lebensbedrohlich, wenn die Diagnose verzögert gestellt wird. Daher ist es wichtig, die Diagnose frühzeitig anhand des klinischen Bildes zu stellen. Die Therapie sollte dann sofort beginnen, ohne dass Laborergebnisse abgewartet oder apparative Untersuchungen durchgeführt werden. Im Folgenden soll auf Pathogenese, Diagnostik und Therapie von diabetischem Koma, akuter Nebenniereninsuffizienz und thyreotoxischer Krise eingegangen werden. Diabetisches Koma (Ketoazidose und hyperosmolares Coma diabeticum) ! Die diabetische Ketoazidose und das hyperosmolare Coma diabeticum treten meist bei Patienten mit bekanntem Diabetes mellitus auf, können aber auch die Erstmanifestation eines Diabetes darstellen. Vor der Entdeckung des Insulins betrug die Mortalität der diabetischen Ketoazidose 90 %. Durch den Einsatz von Insulin, Antibiotika und forcierter Rehydratation konnte sie auf weniger als 20 % gesenkt werden. Mit einer leitliniengerechten Therapie liegt die Mortalität heute unter 2 % [1, 2], wobei sie jedoch bei älteren Patienten und Patienten mit schweren Begleiterkrankungen höher ist. Definition Die diabetische Ketoazidose ist gekennzeichnet durch die Trias Hyperglykämie, Azidose und Ketonämie. Der Übergang von einer schweren Ketoazidose in ein Coma diabeticum ist graduell und hängt davon ab, wie stark die Serumosmolalität steigt. Normoglykämische diabetische Ketoazidosen wurden mit einer Häufigkeit von bis zu 18 % beschrieben [3]. Entsprechend den Leitlinien der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG) [4] ist eine diabetische Ketoazidose definiert durch:" Blutglukose ≥ 300 mg/dl (16,7 mmol/l) " BE -20 mmol/l " Standardbikarbonat < 15 mmol/l " Betahydroxybutyrat > 3,0 mmol/l " pH < 7,3 " Ketonurie, Erbrechen und eingeschränktes Bewusstsein In der EURODIAB-Studie wurde die Inzidenz der diabetischen Ketoazidose bei Typ-1-Diabetikern mit 8,6 % angegeben [5]. Lange Zeit nahm man an, dass das ketoazidotische Koma pathognomonisch für den Diabetes mellitus Typ 1 ist. In den letzten Jahren wurden aber mehrere Fälle von diabetischer Ketoazidose bei Patienten mit Typ-2-Diabetes beschrieben, vor allem bei Afroamerikanern und ethnischen Minderheiten [6,7].
PathogeneseHyperglykämie. Die diabetische Ketoazidose tritt bei absolutem Insulinmangel auf. Glukose kann nur in ausreichendem Maß in die Zellen aufgenommen und zur Energiegewinnung genutzt werden, wenn Insulin vorhanden ist. Fehlt es, wird die Glukose im peripheren Gewebe nur unzureichend umgesetzt, insbesondere in den stark insulinabhängigen Geweben wie Leber, Muskulatur und Fettgewebe. Folge ist der Anstieg der Blutg...