ZUSAMMENFASSUNG
Ziel der Studie Die sozialempirische Studie analysiert die strukturierte
Wiedereröffnung eines Rehabilitationszentrums für Kinder und
Jugendliche vor und nach Organtransplantation sowie deren Familien in der
SARS-CoV-2-Pandemie. Im Fokus stehen das Erleben, Sicherheitsempfinden und die
Präferenzen von immunsupprimierten Kindern, deren Eltern sowie der
Mitarbeitenden.
Methodik Von Juni bis August 2020 wurden semistrukturierte
Leitfadeninterviews mit 23 Erziehungsberechtigten, 4 Kindern und 7
Mitarbeitenden durchgeführt. Die Auswertung erfolgte
softwaregestützt mittels strukturierender qualitativer Inhaltsanalyse.
Zur Quantifizierung der Ergebnisse fand eine Frequenzanalyse statt.
Ergebnisse Die Befragten erleben die pandemiebedingten
Einschränkungen in differenzierter Art und Weise als belastend.
Verunsicherung, das Fehlen sozialer Kontakte sowie der Wegfall von Strukturen
prägen ihren Alltag. Die Möglichkeit, an einer
Rehabilitationsmaßnahme teilzunehmen, wird in dieser Situation
überwiegend positiv bewertet: Besonders der soziale Austausch in einem
sicheren Umfeld spielt eine wichtige Rolle im Umgang mit der Pandemie und im
Abbau der damit verbundenen Ängste. Sowohl Eltern als auch Mitarbeitende
assoziieren den Aufenthalt mit einem hohen Sicherheitsempfinden. Sie beurteilen
die Maßnahmen des Hygiene- und Sicherheitskonzepts als adäquat
und verhältnismäßig.
Schlussfolgerung Das Angebot einer familienorientierten Rehabilitation
bietet im Zusammenhang mit erkrankungs- und pandemiebedingten Sorgen eine
deutliche Entlastung. Ein konklusives Hygiene- und Sicherheitskonzept ist
zentrale Voraussetzung für die Durchführung. Die Erfahrungen in
der Rehabilitationseinheit legen dabei nahe, dass ein Rehabilitationsangebot
unter Pandemiebedingungen sicher umgesetzt werden kann.