Die tubare Sterilisation wird weltweit als eine der häufigsten Methoden der Kontrazeption angewendet [1, 2]. Obwohl sie als definitive Form der Empfängnisverhütung verstanden werden sollte, ist ein nicht unbedeutender Teil der Frauen -einzelne Literaturstellen geben Raten bis 14% [3] oder sogar 26% [2] anim Nachhinein mit der getroffenen Entscheidung unzufrieden. Dies trifft insbesondere zu auf zum Zeitpunkt der Sterilisation jüngere Frauen (<30 Jahre) und auf Patientinnen, die bei der Unterbindung der Tuben in instabilen Partnerschaften lebten bzw. deren Partnerschaftsverhält-nisse sich nach der Operation geän-dert haben [4]. Als besonders bedeutsam werden von Patientinnen mit Kinderwunsch nach tubarer Sterilisation zudem Faktoren wie damalige Forderung des Partners nach tubarer Sterilisation, ungenügende Beratung über die dauerhafte Auswirkung des Eingriffs sowie über mög-liche Alternativen, wie eine Vasektomie des Partners, angegeben [5]. Als Gründe für den Wunsch nach Refertilisierung werden zudem der Tod eines Kindes, Kinderwunsch in einer neuen Partnerschaft sowie weitere persönliche, soziale und finanzielle Gründe [6] angeführt. Bei Frauen nach erfolgter tubarer Sterilisation sind grundsätzlich zwei Methoden zur Erfüllung des Kinderwunsches denkbar: operative Rekonstruktion der Tubenkontinuität oder Behandlung mit Methoden der assistierten Reproduktion (ART) -wie IVF oder ICSI -unter Umgehung der destruierten Tubenanteile. Beide Methoden kommen zur Anwendung: So beträgt die Rate der tatsächlich durchgeführ-ten Refertilisierungseingriffe etwa 1-2% [7]. Zwar macht das Deutsche IVF-Register (DIR) zur ART-Rate nach tubarer Sterilisation keine exakten Angaben, es wird jedoch in der nationalen und internationalen Literatur über eine Vielzahl entsprechender Behandlungen berichtet. Im Rahmen dieser Übersicht sollen daher die verschiedenen Methoden zur Erfüllung des Kinderwunsches nach tubarer Sterilisation diskutiert und dabei auch auf die verschiedenen operativen Optionen -Laparotomie vs. Laparoskopie, ein-vs. beidseitige Tubenanastomisierung, etc. -eingegangen werden. Gemäß einer aktuellen Cochrane-Analyse liegen keine prospektiven randomisierten Studien vor, welche die Ergebnisse einer operativen Tubenrekonstruktion mit den Resultaten der ART in Bezug auf Lebendgeburtrate, Nebenwirkungen und Kosteneffektivität vergleichen [1].