Die Berechnung von Baustrukturen im Industriebau erfolgt bislang auf Basis der baurechtlich eingeführten Regelwerke wie etwa DIN EN 1990 oder DIN EN 1992, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Auf die entsprechenden Baustrukturen, wie z. B. Fundamente oder Bühnen, wirken neben den umweltbedingten Lasten vor allem auch Belastungen aus schwerem Equipment, die in der Regel auch maßgebend für die Bemessung werden. Da entsprechende Lasten vollständig, aber auch nur teilweise wirken können, gelten sie im Allgemeinen als veränderliche Lasten (Qk) im Sinne von DIN EN 1990 und werden daher üblicherweise mit dem Teilsicherheitsbeiwert γQ = 1,50 beaufschlagt, in besonderen Fällen darf γQ = 1,35 verwendet werden [1, 2]. Im Gegensatz zu sonstigen veränderlichen Einwirkungen verfügen Lasten aus Equipment jedoch nur über eine viel geringere Schwankungsbreite und sind generell genauer vorhersagbar. Daher verfügen Tragwerke, die basierend auf den eingeführten Normen bemessen sind, über ein deutlich höheres Zuverlässigkeitsniveau als nach DIN EN 1990 gefordert, was jedoch im Wiederspruch zu der Forderung steht, Tragwerke wirtschaftlich zu bemessen. Im Folgenden wird der Ansatz kritisch diskutiert und ein optimierter Vorschlag unterbreitet.