Zahlreiche Krankheitserreger werden durch Vektoren übertragen. Als Vektoren bezeichnet man lebende Organismen, die Krankheitserreger von einem infizierten Tier oder Menschen auf andere Menschen (oder Tiere) übertragen. Zu den wichtigsten Vektoren zählen Arthropoden (Stechmücken, Zecken, Läuse u. a.) und auch Nagetiere. Für Deutschland spielen vor allem die endemischen Vektor-übertragenen Infektionserreger eine wichtige Rolle wie die durch Zecken übertragenen Erreger der LymeBorreliose und Frühsommermeningoen-zephalitis (FSME) oder die durch Nagetiere übertragenen Hantaviren oder die Erreger der Leptospirose. Aber auch die nach Deutschland importierten, durch Stechmücken übertragenen Erreger von Malaria, Denguefieber, Chikungunyafieber und West-Nil-Fieber sind von wachsender Bedeutung. Sie kommen in vielen Regionen der Welt vor, und die Verhütung bzw. Früherkennung und Therapie der durch sie verursachten Krankheiten stellen eine Herausforderung für die medizinische Versorgung dar. Im Zusammenhang mit der zunehmenden Ausbreitung invasiver Mückenarten in Europa und dem Klimawandel wird die Frage nach dem Risiko einer autochthonen Erregerübertragung (d. h. ortsstän-dig