ZusammenfassungPolitische Involviertheit und aktive Beteiligung im Ehrenamt werden beide als zentrale Säulen zivilgesellschaftlichen Engagements betrachtet. Zu beiden Konstrukten liegen differenzielle Befunde für zentrale Personenmerkmale vor, die mehrheitlich auf der Analyse querschnittlicher Daten beruhen, sowie nur wenige Belege zur Stabilität über die Lebensspanne. Die Jugend und das junge Erwachsenenalter werden als kritische Phasen für die Entwicklung und Aufrechterhaltung beider Konstrukte angesehen, obwohl bislang nur für Teilabschnitte empirische Belege vorliegen und keine Studien zur Untersuchung des komplexen gegenseitigen Bedingungsgefüges. Sowohl die (differenzielle) Stabilität als auch die wechselseitige Abhängigkeit der beiden Konstruktbereiche im Entwicklungsverlauf von der frühen Jugend bis ins Erwachsenenalter hinein werden anhand der AID:A Daten untersucht. Die Ergebnisse von Strukturgleichungsmodellen belegen unterschiedliche, auch nicht-lineare Veränderungsprozesse für drei Teilbereiche, das Interesse an Politik, die Wichtigkeit des Lebensbereichs Politik und das ehrenamtliche Engagement. Das Geschlecht, das Alter und die Bildung der Personen sowie ausgewählte allgemeine Wertorientierungen stellen sich als relevante Kovariaten in den latenten Wachstumskurvenmodellen und dem autoregressiven Modell heraus.