Dass Vorbeugen besser sei als Heilen, ist ein alter Topos -nur findet er in der sozialen Wirklichkeit zu wenig Beachtung, vor allem im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die am Rande der Gesellschaft leben bzw. von ihr gar als "Systemsprenger" betrachtet werden. Aufwachsen ist eine schöne, aber leider auch für nicht wenige Kinder bzw. Jugendliche eine riskante Lebensphase, bei denen die Entwicklung von Selbstwirksamkeit und im Ergebnis eine gefestigte Persönlichkeitsbildung unterbleibt. Innerhalb der Gruppe der sozial Ausgegrenzten sind es vor allem die "isolierten Inaktiven" und die "eingebundenen Hasardeure", die nicht über Fähigkeiten besitzen, die Gelegenheiten zu nutzen, die die Gesellschaft für eine soziale Integration bietet. Sie stören bestenfalls, ihr Verhalten wird sanktioniert und oftmals werden sie schlicht ‚weggesteckt'. Dabei halten Sozial-und Bildungsgesetze durchaus Angebote vor, wie denn Kindern und Jugendlichen Selbstwirksamkeit ermöglicht und zur Entfaltung einer eigenständigen Persönlichkeit verholfen werden kann. Programmatisch wird durchgängig auf eine Stärkung körperlicher Entfaltung und Erfahrung gesetzt. Doch diese Maßnahmen verlangen eine ‚Mitwirkung' sei es der Betroffenen selbst, sei es des sozialen Umfeldes. Nicht diese Kinder und Jugendlichen ‚sprengen' das Sozial-und Bildungssystem, sondern viele E.-U. Huster (B)