Einsatz von Schauspielpatienten in den „Psych-“Fächern des Medizinstudiums – Verwendungsmöglichkeiten in der Psychotherapieausbildung?

Abstract

Due to the successful use of standardized patients (SPs) in medical studies, possible fields of application for SPs in postgraduate psychotherapy training were examined on the basis of a systematic literature research (ranging from 1982 to 2011) on the use of SPs in the fields of psychotherapy, medical psychology, psychosomatic medicine, and psychiatry. The results show that SPs are used predominantly for teaching communication and counseling techniques, history taking, and assessment of psychopathology and are commonly used to portray patients with affective disorders, neurotic, stress and somatoform disorders and schizophrenia, as well as schizotypal and delusional disorders. The use of SPs is generally rated positively with regard to subjective learning effects, satisfaction, and authenticity. Hence, the results suggest that postgraduate psychotherapy training curricula might benefit from the implementation of SPs.

Einsatz standardisierter Patienten im Psychologiestudium: Von der Forschung in die Praxis

“…SP können zudem wiederholt Interaktionen mit einer Person, aber DOI: 10.1159/000509249 auch mit einer großen Anzahl von Lerner*innen, spielen und sie können die Schwere ihrer Darstellung je nach Aufgabenstellung gezielt variieren [Barrows, 1993;Fairburn und Cooper, 2011]. Auf SP wird insbesondere dann zurückgegriffen, wenn diagnostische und Gesprächsführungskompetenzen trainiert oder der Umgang mit seltenen, mit emotional oder therapeutisch schwierigen oder mit ethisch sensiblen Situationen erprobt werden soll [Barrows, 1993;Eagles et al, 2007; für eine Übersicht siehe Eckel et al, 2014]. Zukünftige Forschung könnte dazu beitragen darzulegen, in welchen Themenbereichen der Einsatz von SP besonders bzw.…”

“…Um erfahrungsbasierte und praxisorientierte Lernumgebungen zu schaffen und Lehre und Prüfungen kompetenzbasiert zu gestalten, ist der Einbezug von SP auch in der Ausbildung von Psychotherapeut*innen lohnenswert [Ehrenthal et al, 2019] Sheen et al [2015] und Yap et al [2012] berichten, dass Psychologiestudent*innen in einem Master-und einem Doktorandenprogramm Parcoursprüfungen subjektiv als Stress und Angst auslösend, aber auch als realistische Annäherungen an die klinische Praxis und als positive Lerngelegenheiten erlebten. Schließlich kommen Eckel et al [2014] in ihrer Übersichtsarbeit zum Einsatz von SP in psychosozialen Studienfächern zu dem Schluss, dass Student*innen SP-Interaktionen ganz überwiegend als authentisch und positiv erleben und einen subjektiven Lernzuwachs wahrnehmen.…”

“…Werden SP als unauthentisch erlebt, so liegt dies meist an einer vereinfachten oder übertriebenen Symptomdarstellung, an einer wenig überzeugend dargebotenen Lebensgeschichte oder an Problemen, sich auf begleitende technische Unterstützung wie Videoaufnahmen einzustellen [Eckel et al, 2014]. Je öfter SP einen Fall darstellen, desto eher kann es dazu kommen, dass sie eine Lehrposition einnehmen, Lerner*innen Hinweise geben und ihre Rolle verlassen [Adamo, 2003].…”

From professional knowledge to professional performance: The impact of CK and PCK on teaching quality in explaining situations

“…In a performance test, actual problems someone has to solve in a specific profession are simulated. There are many examples of this way of testing in medicine (Cleland, Abe, & Rethans, ) or psychology (Eckel, Merod, Vogel, & Neuderth, ). These performance tests work in testing in a complex and challenging discipline like medicine, and there is no reason why simulating standardized and profession‐related problems should not work in science education.…”

Neue Lehrformen zur Förderung therapeutischer Kompetenzen

“…Peer-Rollenspiel ermöglicht durch die spielerische Übernahme der Patientinnenrolle ein besseres Einfühlungsvermögen in die Betroffenenperspektive [10], mit standardisierten Patientinnen können komplexere Störungsbilder simuliert und der Handlungsrahmen besser aufrechterhalten werden. Die Arbeit mit standardisierten Patientinnen bisher hat bisher deutlich weniger Eingang in die Ausbildung von Psychotherapeutinnen gefunden [11,12].…”