Zusammenfassung
Mastkälber erhielten 11 oder 16 Wochen Milchersatzpräparate, denen verschiedene Arten Fett oder Gemische von Fetten zugesetzt waren. Nach der Schlachtung wurde die Fettsäurezusammensetzung verschiedener Fettgewebe bestimmt. Die Unterschiede zwischen der Fettsäurezusammensetzung der Gewebe und der Gewebe einerseits und der Rationsfette andererseits wurden untersucht.
In der Reihenfolge Nierenfett, Skrotalfett, Fett auf der Innenseite der Rippen, Intramuskularfett, Steißfett, subkutanes Dorsalfett, subkutanes Ventralfett und Brustfett nahm der prozentuale Anteil an Stearinsäure ab und der an Monoensäure mit 14 bis 18 Kohlenstoffatomen im allgemeinen zu. In ungefähr derselben Reihenfolge nahm der Gehalt der Gewebe an extrahierbarem Fett ab. Das Fett auf der Innenseite der Rippen und das Intramuskularfett nahmen jedoch in der Rangcrdnung der Gewebe nach ihrem Fettgehalt eine andere Stellung ein.
In allen Fettgeweben herrschte Ölsäure vor, im allgemeinen gefolgt von Palmitin‐, Stearin‐ und Linolsäure. Der Prozentsatz an Myristoleinsäure war in den Geweben höher als in den Rationsfetten, besonders wenn letztere Palmkernfett enthielten. Es wurde viel Linolsäure in die Fettgewebe der Bauchhöhle eingelagert.
Die Fettgewebe von Kälbern, die Rationen mit Palmkernfett erhalten hatten, zeigten ein stärker von der des Rationsfettes abweichende Fettsäureverteilung, je nachdem das Rationsfett mehr Palmkernfett enthalten hatte. Das hing damit zusammen, daß von der Laurinsäure nur verhältnismäßig wenig in die Fettdepots eingelagert wurde. Tierische Fette und teilweise gehärtetes Fischöl zeigten sich als sehr geeignet für Mastkälber, die die Periode des Fettansatzes erreicht hatten, weil diese Fette ohne große Änderungen in das Depotfett eingelagert werden konnten.
Nichts wies darauf hin, daß sich die Verhältnisse zwischen den Fettsäuren in den Fettgeweben zwischen 11 und 16 Wochen nach Anfang der Mast noch stark ändern.