ZusammenfassungEinleitung: Bisher wurden Erfahrungen aus POS-Studien bekannt, in denen über 90 000 Neugeborene erfasst wurden. Darunter entstammen knapp 20 000 einer Feldstudie aus Sachsen.Trotz günstiger Erfahrungen werden in den meisten Studien weitere Untersuchungen gefordert, insbesondere um präzisere Aussagen zur Sensitivität zu erhalten.Ziel: Hier soll anhand der Literatur und auf der Grundlage eigener Erfahrungen aus einer prospektiven multizentrischen Feldstudie in Sachsen der Stand der Entwicklung erörtert werden.Material: Eine Auswahl der bisher zum POS publizierten Studien wird im Hinblick auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten verglichen. Zudem werden Ergebnisse des Screenings in Sachsen in die Analyse einbezogen.Literaturübersicht und Diskussion: Die einzelnen Studien unterscheiden sich in den Protokollen. Meist handelt es sich um streng geführte monozentrische Studien. Die eigenen Untersuchungen wurden in Form einer liberalen multizentrischen Studie („Feldstudie“) durchgeführt, um die Brauchbarkeit unter Routinebedingungen zu prüfen. Weitere Unterschiede betreffen Grenzwerte, Zeitpunkt der Messung, Geräte u. a. Ein wesentlicher Unterschied, der bisher kaum beachtet wurde, besteht in der unterschiedlichen oder fehlenden Definition der Zielgruppe. Das hat unmittelbaren Einfluss auf die Sensitivität, die von einigen Autoren bemängelt wird, obwohl die Mehrzahl den Nutzen des Screenings bestätigt. Schlussfolgerungen: Trotz offener Fragen erscheint uns die generelle Durchführung einer Pulsoxymetrie bei augenscheinlich gesunden Neugeborenen zur Zeit alternativlos, wenn man die diagnostische Lücke bei angeborenen Herzfehlern mit ihrer potenziellen Bedrohung für die Betroffenen verkleinern und damit das Morbiditäts- und evtl. Mortalitätsrisiko senken will.Es handelt sich nicht um ein neues Verfahren, sondern um die erweiterte Anwendung einer nahezu überall verfügbaren Methode.