Die Behandlung traumatischer Hautl�cken am Sch�del

Abstract

Die Hautverluste am Sch/idel durch Traumen, racist mechanisch gesetzte Defektwunden (gelegentlieh auch noch ,,Skalpierungen"), thermische und elektrische Verbrennungen zwingen aus verschiedenen Grfinden zu einer m6glichst bMdigen Decknng dieser Lficken. Die Griinde leiten sich her:l. aus den anatomischen Verh~l~nissen, d. h. dem Aufbau des Weichteilmantels der Kopfschwarte nnd ihren Beziehungen zum Periost nnd dem Sch/~delknochen einerseits, nnd der dadurch gegebenen Verbindung zu den Gef/~13en und Blutleitern des Sch~delinneren und des Gehirns anderersei~s ;2. aus der durch die anatomischen Verh/iltnisse bedingten Infektionsgefahr, die im Vergleieh zu anderen K6rperabschnitten in dieser Region welt gr61~er ist.Die erste Aufgabe besteh~ also darin, dutch raschen VerschluB der Hautlficke die Wundinfektion zu vermeiden, die auf dem Wege fiber die Diploevenen und die Blu~leiter zur Meningitis, AbsceBbildung oder auch eitrigen Encephalitis ffihrt. ])as sind Gefahren, die auch im Zeitalter der Antibiotica nicht sicher zu bannen sind. So wird auch die trockene oder die feuchte (infektiSse) Nekrose des freiliegenden I<nochens am sichersten dutch baldige Hau~lfickendeckung verhfitet. Schon EI~NST v. BERGMANN hatte darauf hingewiesen. Er schrieb in seiner klassisehen Monographiel : ,,Ein besonderer Vortheil der Wiederanfrich~ung des Lappens und seiner zeitigen Anheftung ist, der Schutz, weleher hieraus dem dutch die Verw~ndnng entblSl3ten Knochen erw/ichst. Kein Mittel bewahr~ ihn so wirksam vor einer oberfl~chlichen Nekrose, als dieses baldige Zudecken." E.v. Bn~GMANN bemerk~ weiter: ,,Die Weichtheilclecl~e ver-w~ichst unmittelbar mit dem Knochen nich~ blog dann, wenn ihre untersten Lagen vom abgestreiften Perios~, sondern aueh dann, wenn sic yon den 1 Die Lehre yon den Kopfverlef~zungen. In: Deutsche Chirurgie, 30. Liefg., S. 49. Stuttgart: Ferdinand Enke 1880.