ZusammenfassungSpättypreaktionen auf Arzneimittel gehören zu den häufigsten Ursachen für Dermatosen überhaupt und manifestieren sich überwiegend in Form relativ harmloser exanthematischer, makulöser oder makulopapulöser Läsionen. Etwa zwei Prozent der betroffenen Patienten allerdings entwickeln schwere oder gar lebensbedrohliche, mit systemischen Immunreaktionen und damit verbundenen Organbeteiligungen einhergehende Reaktionen, die frühestmöglich erkannt und adäquat behandelt werden müssen. Zahlreiche Medikamente können Auslöser dieser Hypersensitivitätsreaktionen sein; Antibiotika, Antiepileptika und der Xanthinoxidase-Inhibitor Allopurinol sind die häufigsten. Neben einer genetischen Prädisposition gelten hohe Dosen, Behandlungen mit multiplen Arzneimitteln, lange Therapiezeiten, weibliches Geschlecht sowie akute oder chronische Infektionen als prädisponierende Faktoren.
SummaryAdverse drug reactions of the delayed type rank among the most common dermatoses and are predominantly characterized by exanthematous macular or maculopapular eruptions. However, approximately 2 % of affected individuals develop severe or even life-threatening systemic immune reactions associated with organ involvement, requiring immediate diagnosis and treatment. Numerous drugs are capable of eliciting delayed-type hypersensitivity reactions, with antibiotics, anticonvulsant drugs, and the xanthine oxidase inhibitor allopurinol being the most common. Apart from genetic susceptibility, predisposing factors for the development of drug hypersensitivity reactions include high drug doses, polypharmacy, long treatment duration, female gender, as well as acute or chronic infections.
Einleitung
DefinitionHypersensitivitätsreaktionen sind gemäß einer Konsensuserklärung der World Allergy Organization (WAO) als objektiv reproduzierbare Symptome defi niert, die durch Exposition gegenüber einem bestimmten Stimulus in einer Dosis hervorgerufen werden, die von Normalpersonen problemlos toleriert wird. Demnach