Dermatologische Leitlinienarbeit 2007 in der Perspektive

Abstract

JDDG | 1˙2007 (Band 5) Die Entwicklung von Leitlinien ist inzwischen seit mehr als zehn Jahren ein zentrales Anliegen der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland. Seit nunmehr etwa einer Dekade gibt es hierfür eine mehr oder minder gleichbleibende Systematik, die von den verschiedenen medizinischen Fachgesellschaften gemeinsam unter ihrem Dach, der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), entwickelt worden ist. Leitlinien sind nach heutigem Verständnis ein wichtiges Instrument des medizinischen Qualitätsmanagements. Von daher bedürfen sie selbstverständlich auch selbst einer Darlegung ihrer Qualität. Hier hat sich ein dreistufiges System entwickelt und aus der Sicht der meisten Beteiligten auch bewährt. Bis heute befinden sich die meisten der zirka 900 veröffentlichten Leitlinien im Kontext der AWMF auf der sogenannten Stufe S1, die Handreichungen sind somit das Ergebnis der Arbeit einer Expertengruppe. Wesentlich seltener sind schon Leitlinien der Stufe 2, die auf formaler, womöglich multidisziplinärer Konsensfindung beruhen [3]. Noch wesentlich seltener sind S3-Leitlinien mit Evidenzund Konsens-Basierung, die Elemente der formalen Logik, Outcome-Bewertung und Entscheidungsanalyse aufweisen [2]. 2004 betrug die Zahl derartiger Leitlinien 28, denen 165 S2-und 753 S1-Leitlinien gegenüberstanden. Eine von der AWMF wesentlich getragene empirische Studie hat darüber hinaus deutlich gemacht, dass auch auf den Stufen S1 und S2 die Qualität der Leitlinien über die letzten Jahre angestiegen ist [2]. Aus spezifisch dermatologischer Sicht beachtlich ist, dass nunmehr auch im Kernbereich der Dermatologie eine S3-Leitlinie entwickelt und veröffentlicht werden konnte, die Leitlinie Therapie der Psoriasis vulgaris [5]. Dies stellt unzweifelhaft einen entscheidenden Sprung nach vorn in der Qualität der dermatologischen Leitlinienarbeit dar. Von daher ist es nachvollziehbar, dass bereits eine weitere S3-Leitlinie zu einem wichtigen dermatologischen Krankheitsbild in Entwicklung genommen worden ist, dem Melanom. Auch wenn in den letzten Jahren in der deutschen Medizin der Anteil von S3-Leitlinien deutlich angestiegen ist, bleibt doch unübersehbar, dass nur bestimmte Krankheiten Gegenstand von derartig hochqualitativen Leitlinien werden können. Das hat mehr als mit allem anderen mit dem Finanzierungsvorbehalt zu tun: Zur Erarbeitung einer S3-Leitlinie bedarf es unstrittig eines Eurobetrages im sechsstelligen Bereich. Dies kann von medizinischen Fachgesellschaften mit ihren begrenzten Finanzmitteln unzweifelhaft nur in sehr begrenztem Umfang geleistet werden. Die Bundesregierung hat in der Vergangenheit grundsätzlich zu erkennen gegeben, dass sie auch den Bedarf an andersartiger Finanzierung im Grundsatz erkennt. Bis auf eine begrenzte Anschubfinanzierung sieht sie sich bis heute aber nicht in der Lage, hier als Kostenträger aufzutreten. Zu fragen ist in diesem Zusammenhang, ob nicht die Krankenversicherungen sich hier einbringen sollten. Ist es doch ihr immer wi...

Evidence‐based (S3) guidelines for diagnostics and treatment of venous leg ulcers

“…The prevalence of venous ulcers varies between 1.5 and 3% in the population, and in 4–5% of individuals older than 80 years . This was in keeping with the findings that 1–2% of the adult population either has or had a venous ulcer .…”

“…The incidence of iliocaval venous obstruction is possibly a significant contributor for venous hypertension in advanced disease . About 50% of the treated ulcers had healed within 4 months, about 20% had still not healed after 2 years and about 8% had not healed after 5 years . The annual recurrence was 6–15% .…”

“…Chronic venous ulceration is the severest manifestation of this disorder . A venous ulcer with no tendency to heal within 6 weeks to 3 months or that has not healed within a year after optimum phlebological therapy is designated as therapy resistant . About three‐quarters of all leg ulcers are generally considered to be mainly of venous origin …”

Dermatomycological guidelines: 10 years of experience in Germany

“…Guidelines are a tool of quality management in medicine. They are expected to make recommendations on diagnostics and therapy for diseases reflecting the current state of knowledge in the medical sciences 1,2 . This, in turn, means that guidelines have to be checked for topicality every 3–5 years, that is very frequently, if not continuously.…”

“…They are expected to make recommendations on diagnostics and therapy for diseases reflecting the current state of knowledge in the medical sciences. 1,2 This, in turn, means that guidelines have to be checked for topicality every 3-5 years, that is very frequently, if not continuously. The introduction of new and relevant diagnostic or therapeutic procedures or the knowledge of so far unknown serious unwanted drug actions can make an even earlier revision inevitable.…”