Der Berliner Krankenhaus-Sichtungsalgorithmus für den Massenanfall von Verletzten

Kleber, Christian; Solarek, André; Cwojdzinski, Detlef

doi:10.1007/s00113-019-0668-y

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“…Zudem finden bereits seit 1985 in allen Berliner Aufnahmekrankenhäusern im 3‑Jahres-Turnus regelmäßige, unangekündigte „Vollübungen zur Erprobung der Einsatzbereitschaft … des Krankenhauses und der Praktikabilität der aufgestellten Einsatzpläne“ [ 35 ] statt, die im Nachgang seitens der zuständigen Senatsverwaltung und der Krankenhausleitung ausgewertet werden. Als weitere beispielhafte Maßnahmen in der Bundeshauptstadt sind die Einführung eines verpflichtenden Krankenhaus-Sichtungsalgorithmus für den MANV an allen Berliner Kliniken und die Implementierung eines Schulungskonzepts hierzu zu nennen [ 36 ]. In einigen weiteren Bundesländern existieren ebenfalls gesetzliche Verpflichtungen für Kliniken zur Mitwirkung an Übungen (z.…”

Section: Diskussionunclassified

Krankenhausalarm- und -einsatzplanung in Baden-Württemberg. Eine länderspezifische Umfrage an 214 Kliniken

Pfenninger

Villhauer

Königsdorfer

2022

Notfall Rettungsmed

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Zusammenfassung Hintergrund Öffentlich geförderte Akutkrankenhäuser wirken in Deutschland aufgrund gesetzlicher Vorgaben im Katastrophenschutz mit. Diese Mitwirkung umfasst insbesondere auch die Notwendigkeit, Alarm- und Einsatzpläne für interne und externe Gefahrenlagen aufzustellen und fortzuschreiben und sich auf Anforderung der Behörden an Übungen zu beteiligen. Literatur, ob und in welchem Umfang die Krankenhäuser diesen Verpflichtungen nachkommen, ist bisher jedoch nur sehr eingeschränkt verfügbar. Fragestellung In einem standardisierten Abfrageverfahren sollte der aktuelle Status der Alarm- und Einsatzplanung in baden-württembergischen Krankenhäusern evaluiert werden. Material und Methoden An 214 anhand einer Auflistung der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft e. V. (BWKG) identifizierten Kliniken in Baden-Württemberg wurde ein einheitlicher Fragebogen versendet, in dem bestimmte Merkmale des Alarm- und Einsatzplans, dessen Verfügbarkeit, die regelmäßige Beteiligung der Klinik an Katastrophenschutzübungen sowie Folgerungen daraus abgefragt wurden. Ergebnisse Von den 214 Kliniken in Baden-Württemberg gaben 135 (63 %) Rückmeldung anhand des Fragebogens. Die Alarm- und Einsatzpläne enthalten in 79,3 % sowohl externe (z. B. Massenanfall von Verletzten) als auch interne Gefahrenlagen (z. B. Brände, Ausfall technischer Anlagen). Im weit überwiegenden Anteil der Fälle (94 %) gaben die Kliniken an, den Notfallplan regelmäßig zu aktualisieren, das Zeitintervall der Aktualisierung variiert jedoch stark. Drei Viertel der Krankenhäuser führen regelmäßig Teil- oder Vollübungen durch. Teilweise fanden die aus den Übungen gewonnenen Erkenntnisse Einzug in den Alarm- und Einsatzplan oder führten zur verbesserten Schulung von Mitarbeitenden. Schlussfolgerung Die Bereitschaft der Krankenhäuser, eine umfassende Notfallplanung aufzustellen und sich an entsprechenden Übungen zu beteiligen, hat in den vergangenen Jahren merklich zugenommen. Weiterhin besteht jedoch in manchen Kliniken ein Mangel bei der Aktualisierungsfrequenz der Alarm- und Einsatzpläne. Bei kleineren Kliniken bestehen zudem noch Defizite in Bezug auf vorbereitende Maßnahmen gegen interne Gefahrenlagen, die aus dem Ausfall technischer Anlagen resultieren. Vermehrt sollten regelmäßige Übungen durchgeführt werden, um die festgelegten Verfahren auf den Prüfstand zu stellen und die Beschäftigten mit den Abläufen routinemäßig vertraut zu machen.

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Section: Diskussionunclassified

Krankenhausalarm- und -einsatzplanung in Baden-Württemberg. Eine länderspezifische Umfrage an 214 Kliniken

Pfenninger

Villhauer

Königsdorfer

2022

Notfall Rettungsmed

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“…Ziel der Sichtung ist die schnelle Festlegung nachvollziehbarer Behandlungsprioritäten zur Überlebenssicherung einer möglichst hohen Zahl von Verletzten [22,24] und zur effizienten Nutzung von Behandlungskapazitäten bei bestehendem Ressourcenmangel [27]. Dabei ist die Sichtung kein gesetzlich kodifiziertes oder methodisch spezifiziertes Verfahren.…”

Section: Etablierung Eines Klinischen Sichtungsalgorithmusunclassified

“…Ansonsten in der Notaufnahme übliche Ersteinschätzungsverfahren wie das "Manchester Triage System" (MTS) sind nicht geeignet und sollten deshalb nicht zur Anwendung kommen. In Berlin hatten sich bei unangekündigten Katastrophenschutzübungen "Probleme der korrekten Einstufung von Patienten in die Sichtungskategorien (SK) mit relevanter Über-und Untertriagierung" [27] gezeigt. Als Qualitätsinitiative und Reaktion auf diese Erfahrungen wurde in Berlin bereits im Jahr 2015 wissenschaftlich begleitet ein Krankenhaus-Sichtungsalgorithmus verbindlich für alle Akutkrankenhäuser eingeführt.…”

Section: Etablierung Eines Klinischen Sichtungsalgorithmusunclassified

“…Als Qualitätsinitiative und Reaktion auf diese Erfahrungen wurde in Berlin bereits im Jahr 2015 wissenschaftlich begleitet ein Krankenhaus-Sichtungsalgorithmus verbindlich für alle Akutkrankenhäuser eingeführt. Die Autoren stellten fest, dass die Implementierung des Algorithmus zu einer signifikanten Verbesserung der Sichtungsergebnisse in den Berliner Kliniken geführt hat [27]. Dies erscheint umso wichtiger, dawie schon dargestelltbei LebEL aus Sicherheitsund einsatztaktischen Gründen die meisten Patienten ungesichtet die Klinik erreichen [31].…”

Section: Etablierung Eines Klinischen Sichtungsalgorithmusunclassified

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Klinische Versorgung bei (Terror-)Anschlägen/lebensbedrohlichen Einsatzlagen

Königsdorfer¹,

Kaisers²,

Pfenninger³

2022

Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther

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“…Appropriate triage is a prerequisite for the further management of patients in treatment areas on the basis of priorities and triage categories [14][15][16].…”

Section: The Role Of Triage In the Focused Allocation Of Resources-camentioning

confidence: 99%

Terrorist incidents: strategic treatment objectives, tactical diagnostic procedures and the estimated need of blood and clotting products

Franke

Bieler

Friemert³

et al. 2020

Eur J Trauma Emerg Surg

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Background Terrorism-related incidents that are associated with mass casualties (mass-casualty terrorist incidents) are a medical and organisational challenge for every hospital because of the special injury patterns involved, the time of the incident, the development of the situation, the initial lack of information, the number of injured, and the number of uninjured survivors who self-refer to a hospital. Methods The Terror and Disaster Surgical Care (TDSC®)-Course was developed in order to address mass-casualty terrorist incidents and to provide surgeons with the specialist medical and surgical knowledge and skills required for these special situations. The focus of the TDSC® course is on how to provide surgical care and how to deploy scarce resources in a particular tactical situation in such a way that the number of survivors is maximised. Results The effective management of such a tactical situation must be based on priorities and first and foremost requires the standardised sorting and categorisation of the injured at the hospital. The aim of triage, or the sorting of the injured, is to immediately identify patients with life-threatening injuries in environments with strained resources. The medical management of mass-casualty terrorist incidents requires tactical abbreviated surgical care (TASC) teams that have the skills needed to perform a primary survey and to provide care for casualties who need immediate surgery (triage category 1-T1). Initial fluid therapy should be restrictive (permissive hypotension) unless contraindicated. Clotting products are replaced in a standardised manner on the basis of patient requirements, which are calculated using rapidly available surrogates (blood gas analysis). Blood products can be administered or kept available depending on risks and triage categories. The highest priority should be given to the identification and management of haemodynamically unstable patients who require immediate surgery for injuries associated with bleeding into body cavities (T1 + +). Conclusion The recommendations and approaches described here should be considered as proposals for hospitals to develop standards or modify well-established standards that enable them to prepare themselves successfully for situations (e.g. masscasualty terrorist or shooter incidents) in which their resources are temporarily overwhelmed.

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Der Berliner Krankenhaus-Sichtungsalgorithmus für den Massenanfall von Verletzten

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Krankenhausalarm- und -einsatzplanung in Baden-Württemberg. Eine länderspezifische Umfrage an 214 Kliniken

Krankenhausalarm- und -einsatzplanung in Baden-Württemberg. Eine länderspezifische Umfrage an 214 Kliniken

Klinische Versorgung bei (Terror-)Anschlägen/lebensbedrohlichen Einsatzlagen

Terrorist incidents: strategic treatment objectives, tactical diagnostic procedures and the estimated need of blood and clotting products

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