Der Beitrag richtet den Blick in die Zukunft, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der »Babyboomer« ins Alter kommen. Als Vertreterin der jüngeren Babyboomer beleuchtet die Autorin äußere Merkmale und Prägungen des Aufwachsens im Wirtschaftswunder in der »Generation der Vielen« und ihre möglichen Auswirkungen auf das psychische Erleben und die Biografien. Große Erwartungen und Hoffnungen der Eltern wurden häufig mit dem Kampf um Platz, die Realität politischer und gesellschaftlicher Umbrüche, Unsicherheiten und Enttäuschungen konfrontiert. Die Lebensläufe zeichnen sich durch Brüche, Neuanfänge und eine große Vielfalt an Lebensentwürfen aus. Manche Kinder traumatisierter Kriegskinder brechen in der Lebensmitte depressiv erschöpft unter transgenerationalen Aufträgen zusammen und beginnen eine späte Ablösung. Weitere Falltypen zeigen Krisen des Älterwerdens mit hohen Selbstverwirklichungsidealen und starken Versagensgefühlen auf. Visionen für das Alter zeichnen ein Bild von notwendigem Verzicht und intragenerationeller Selbsthilfe.