1996
DOI: 10.1515/zfsoz-1996-0202
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Das Zensurenpanoptikum

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“…Vereinzelt liegen aber auch neuere Replikationsstudien vor, die die älteren Befunde bestätigen und vermuten lassen, dass sich die Situation seit den früheren Untersuchungen nicht grundsätzlich verändert hat (Birkel & Tarnai, 2018). In diesen Untersuchungen wird auf die "Fragwürdigkeit der Zensurengebung" (Ingenkamp, 1995) (Bräu & Fuhrmann, 2015) und betonen in ihren theoretischen Vorannahmen sowie in ihren Befunden die Bedeutung des Lehrer:innenhandelns dafür, was als Leistung gilt, wem welche Möglichkeiten, eine solche Leistung zu zeigen, eröffnet werden und inwiefern Produkte oder Handlungen als Ausweis einer solchen Leistung bewertet werden (Gellert & Hümmer, 2008;Kalthoff, 1996Kalthoff, , 2000Rabenstein, 2017;Rabenstein & Strauß, 2018) Kalthoff (1996, S. 114) beobachtet auch ein Korrekturvorgehen, das dieses Nachjustieren dadurch umgeht, dass der Erwartungshorizont erst entwickelt wird, wenn die Schüler:innenarbeiten vorliegen und diejenigen Arbeiten als Orientierung dienen können, die von den voraussichtlich Klassenbesten verfasst wurden. 71 Die von Lehrkräften vergebenen Noten bilden beispielsweise die in Tests gemessenen Leistungsunterschiede zwischen Klassen nur schlecht ab, auch wenn sie diejenigen innerhalb einer Klasse meist relativ gut abbilden (Brügelmann et al, 2006; zu den blinden Flecken sozialer Bezugsnormen siehe auch Rheinberg, 2014).…”
Section: Bewertungsbezogene Machtasymmetrieunclassified
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“…Vereinzelt liegen aber auch neuere Replikationsstudien vor, die die älteren Befunde bestätigen und vermuten lassen, dass sich die Situation seit den früheren Untersuchungen nicht grundsätzlich verändert hat (Birkel & Tarnai, 2018). In diesen Untersuchungen wird auf die "Fragwürdigkeit der Zensurengebung" (Ingenkamp, 1995) (Bräu & Fuhrmann, 2015) und betonen in ihren theoretischen Vorannahmen sowie in ihren Befunden die Bedeutung des Lehrer:innenhandelns dafür, was als Leistung gilt, wem welche Möglichkeiten, eine solche Leistung zu zeigen, eröffnet werden und inwiefern Produkte oder Handlungen als Ausweis einer solchen Leistung bewertet werden (Gellert & Hümmer, 2008;Kalthoff, 1996Kalthoff, , 2000Rabenstein, 2017;Rabenstein & Strauß, 2018) Kalthoff (1996, S. 114) beobachtet auch ein Korrekturvorgehen, das dieses Nachjustieren dadurch umgeht, dass der Erwartungshorizont erst entwickelt wird, wenn die Schüler:innenarbeiten vorliegen und diejenigen Arbeiten als Orientierung dienen können, die von den voraussichtlich Klassenbesten verfasst wurden. 71 Die von Lehrkräften vergebenen Noten bilden beispielsweise die in Tests gemessenen Leistungsunterschiede zwischen Klassen nur schlecht ab, auch wenn sie diejenigen innerhalb einer Klasse meist relativ gut abbilden (Brügelmann et al, 2006; zu den blinden Flecken sozialer Bezugsnormen siehe auch Rheinberg, 2014).…”
Section: Bewertungsbezogene Machtasymmetrieunclassified
“…Die "Arbeit am Schnitt" lässt sich als eine Strategie verstehen, den eigenen Anteil an den Schüler:innenleistungen nachträglich sozusagen herauszukorrigieren, also die Noten zu bereinigen und so zu legitimieren. Kalthoff (1996) Den genannten Formen der Bearbeitung von Legitimationsproblemen stehen solche Umgangsweisen mit der bewertungsbezogenen Machtasymmetrie gegenüber, bei denen Lehrkräfte ihre Dominanzposition und zur Verfügung stehende Entscheidungsfreiheit betonen. Bei der Bekanntgabe von Noten markieren sie mit ihren Formulierungen die vergebenen Noten als etwas, das sie so beschlossen hätten oder bei dem dieses oder jenes für sie den Ausschlag gegeben hätte (Breidenstein & Zaborowski, 2013), und stellen so den eigenen Entscheidungsspielraum und die Kontingenz ihres Urteils heraus (‚ich entscheide mich heute für …').…”
Section: Bewertungsbezogene Machtasymmetrieunclassified
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“…Research on the teaching profession points to the influence of biographical socialization (Fabel-Lamla, 2004;Lortie, 2007) and discusses the need for biographical reflection. Ethnographically inspired educational research also points to the importance of the classroom setting, in which teachers are continuously required to categorize or rank students under temporal and situational pressures (Kalthoff, 1996;Zaborowski, 2011). The process of selection or sorting schoolchildren from one type of school to another overrides the pedagogical process that aims to educate and socialize children (Ballantine et al, 2017;Streckeisen et al, 2007).…”
Section: Teachers' Role In the Reproduction Of Social Inequalitiesmentioning
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“…Die Digitalisierung bringtso die vorgelegte Argumentation -einen strukturellen Wandel in jenen (prüfenden) Verfahren, die vormals Wissen oder Fähigkeiten erfassen sollen. Es wurde der Frage nachgegangen, wie sich die digitale Transformation des Zensurenpanoptikums (Kalthoff 1996) Heute ist die informelle und permanente Verdatung zur «Zeremonie der Objektivierung» (Foucault 1994, 242) geworden. Das Ergebnis der digital entgrenzten Prüfung ist das vermessene, objektivierte Individuum respektive die data persona, die an die Stelle des Foucault'schen Falls tritt.…”
Section: Die Welt Der Datenunclassified