Das Eiwei�problem in der Chirurgie

Abstract

Die En~wicklung der wissenschaftlichen Medizin w~hrend der tetzten Jahrzehnte hat zu Erkenntnissen geftihrt, ohne deren Beachtung ein Fortschritt der praktischen Medizin, auch der praktischen Chirurgie, einfach undenkbar erscheint. Das zeigt uns auch ein kurzer Gang dutch ein kleines Tei]gebiet der Zusammenarbeit yon Physiologen, Chemikern und Klinikern --das EiweiBproblem. Wir er6rtern es hier so ausffihrlich, wie es ffir die wissenschaftliche und praktische Chirurgie heute yon Bedeutung ist, und es uns daran erinnert, dab auch die Chirurgie als lebendiges Glied der ,,universitas litterarum" an der Bear-bei~ung biologischer Probleme lebendigen AnCeil nimmt und ihren Beitrag liefern kann zur Durchdringung dessen, was wir ,Leben" nenllei1.Die wachsende Bedeu~ung, welche die BluteiweiBk6rper in der k!inischen Medizin erlangt haben, liegt im wesentlichen darin begrfindet, dab l. modcrne Untersuchungsmethoden neue Fragestellungen erschlossen, 2. damit neue diagnostische Werte der PlasmaeiweiflkSrper Ms Indikatoren fiir die verschiedensten Erkrankungen des Organismus erk~nnt werden konnten, und 3. sich wichtige therapeutische Fragestellungen ergaben, die mit den mannigfachen Funk~ionen der Blutproteine und ihrer einzelnen Fraktionen zusammenhi~ngen.,,Urn dem fortwahrenden Auf-und Abbau der Proteine in vivo gerecht zu werden, mugte die statische Anschauung der klassischen Chemie, welche yon wohlde~inierten bestiindigen Substanzen ausgeht, aufgegeben werden. Denn erst das Verstandnis fiir die anBerordentliche Labilit~t der Proteine im physikalischen und chemischen Sinne ermSglicht uns einen Einblick in ihre mannigfachen Funktionen" (Wu~a-MA~ nnd WUiNTDERLy1).