Hintergrund: Klinischem Handeln ist implizit, dass die große Mehrzahl an risikoreichen und gleichzeitig prognoserelevanten Handlungen am Patienten nicht durch Einzelne erfolgt, sondern die Resultate einer Teamleistung (bisweilen ad hoc) sind. Methode: Publizierte Forschungsergebnisse zeigen nachvollziehbare Befunde, welche die Ursachen von Fehlermechanismen und -ketten darstellen und die Wirksamkeit von TRM(Team Resource Management)-Trainingsformaten belegen. Ergebnisse: Die Analyse der Literaturbefunde seit 2003 zeigt deutlich, dass die Ursache von prognose- oder zwischenfallrelevanten Fehlerketten in der klinischen Medizin zu mehr als 70% den Anwendern zuzuordnen ist. Die Implementierung und kontinuierliche Weiterentwicklung der Patientensicherheit im Bereich der Human Factors und die Anwendung der TRM-Leitsätze erfordert als Basis eine gute und breit akzeptierte Sicherheitskultur. Schlussfolgerungen: Initiativmaßnahmen wie regelmäßige realitätsnahe Simulationsteamtrainings, TRM-Formate und gut etablierte nichtpunitive Incident-Reporting-Systeme können hierbei effektiv zu einer stetigen und messbaren Verbesserung der Sicherheitskultur beitragen.