COVID-19-Pandemie und Versorgung schwer psychisch erkrankter Menschen – Inwieweit wurden die Interessen psychisch erkrankter Menschen in den Schutzverordnungen des Bundes und der Länder berücksichtigt?

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Verordnungen während des ersten COVID-19-„Lockdowns“ in Deutschland wurden analysiert bezüglich ihrer Auswirkungen auf psychisch erkrankte Menschen. Methodik In die Auswertung wurden im Zeitraum 1. März 2020 bis 30. Juni 2020 gültige Verordnungen mit Gesundheitsaspekten einbezogen. Ergebnisse In insgesamt 344 identifizierbaren Verordnungen wurden psychiatrische Versorgungsstrukturen insgesamt deutlich eingeschränkt, wobei Menschen mit psychischen Krankheiten selten dezidiert erwähnt wurden. Ausmaß und zeitliche Dauer der Einschränkungen unterschieden sich zwischen den Bundesländern. Schlussfolgerung Die Belange von Menschen mit psychischen Krankheiten sollten zukünftig stärker Berücksichtigung finden.

Corona-Pandemie-bedingte Auswirkungen auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung im städtischen und ländlichen Raum – Zwei Untersuchungen mit dem Fragebogen PandA-Psy

“…Dabei sowie im Umgang mit der finanziellen Mehrbelastung waren viele Angebote jedoch auf sich selbst gestellt. Denn obgleich MPE durch das plötzliche Wegbrechen von Angeboten massiv mit den Konsequenzen der Virus-Eindämmungsmaßnahmen [3] konfrontiert waren, wurden sie in den diesbezüglichen Verordnungen nur selten explizit erwähnt [13]. Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen.…”

Psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung in der Krise: Ergebnisse des Pilotprojekts LeiP#netz

“…[8,9]. Diese zeigen, dass die Unterversorgung im Krisen-und Notfallmanagement unter globalen Krisenbedingungen erwartungsgemäß zunimmt und sowohl den Umfang als auch die Qualität der Unterstützungsangebote für schwer psychisch erkrankte Menschen erheblich belastet [8,10,11]. Folgeanalysen in der LeiP#netz-Studienregion unter COVID-19-Bedingungen (LeiP#netz 2.0) mit einem eigens hierfür modifizierten Erhe-bungsinstrument bestätigen dies [5,10].…”

“…Im Ergebnis von "LeiP#netz" zeigt sich zudem, dass die Inanspruchnahme der Akut-und Krisenangebote stark einrichtungsbezogen stattfand und entweder ausschließlich mit vorheriger Anmeldung (Funktion 4, ▶Tab 3) oder nur etwa zu einem Drittel spontan und ohne Anmeldung möglich war (Funktion 6 und 8, ▶ tab. [8,9]. Diese zeigen, dass die Unterversorgung im Krisen-und Notfallmanagement unter globalen Krisenbedingungen erwartungsgemäß zunimmt und sowohl den Umfang als auch die Qualität der Unterstützungsangebote für schwer psychisch erkrankte Menschen erheblich belastet [8,10,11].…”

“…Die Ergebnisse zeigen u. a., dass einige Dienste zeitweise geschlossen oder reduziert wurden, was den Zugang zu Diensten erschwerte [5,10]. Insgesamt stellt die COVID-19-Pandemie eine anhaltend große Herausforderung für die vulnerable Gruppe der schwer psychisch erkrankten Menschen dar, was sich bereits zu Beginn der Krise abzeichnete [8,11]. In Anlehnung an die internationale Evidenz sollten verstärkt Ressourcen in die ambulant orientierte und gemeindebasierte Versorgung investiert werden, um eine suffiziente Verbesserung des Krisen-und Notfallmanagements schwer psychisch erkrankter Menschen in Deutschland zu erreichen.…”

Psychische Belastungen bei Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen während der COVID-19 Pandemie

“…Hierzu wird beigetragen haben, dass zu Beginn der COVID-19 Pandemie durch die Verordnungen des Bundes, der Länder und der Kommunen viele Einrichtungen, die der Versorgung psychisch Erkrankter dienen, geschlossen oder Angebote entschieden zurückgefahren wurden [10]. Geplante Behandlungsabläufe psychisch erkrankter Menschen fanden (zeitweise) nicht bzw.…”