Struktur der 1l112-Epoxyoctadecansaure ergab sich durch Massenspektrometrie des Chlorhydrins (Abb. 6). Die emeute Analyse eines Omithin-Lipids aus Puracoccus denitrificcans, das aus friiheren Untersuchungen" noch zur Verfiigung stand, ergab Spuren derselben Epoxyfettsaure.Zur Funktion der Omithn-Lipide sind erst wenige Untersuchungen bekannt. Interessant sind Beobachtungen von britischen Autoren"', l i an P s e u d o m m jluorescens, die einen mit dem Kulturalter zunehmenden Ersatz von Phosphatidylathanolamin durch Omithin-Lipide fanden. Dies wurde von einer russischen Arbeitsgruppel" an Actinomyceten bestatigt. Diese Forscher fanden, daB bei Phosphat-Mangel irn Kulturmedium, wenn die Biosynthese von Phosphatidylathanolamin begrenzt ist, an seiner Stelle Omithin-Lipide gebildet werden. Wir haben entsprechende Beobachtungen an unseren beiden Bakterien-Stamen nicht machen konnen. Offensichtlich haben Ornithn-Lipide noch andere Funktionen, die bisher unbekannt sind.Das Vorkommen der Omithin-Lipide ist bisher noch nicht zur Chemotaxonomie der Bakterien herangezogen worden. Wenn man trotz der geringen Zahl von Stichproben versucht, das Vorkommen von Ornithn-Lpiden in verschiedenen Bakterien-Species zusammenzustellen, so erhtilt man Tab. 4. Hieraus ersieht man, daB die N-Acyl-Derivate in den Gram-negativen Stabchen und den Mykobakterien uberwiegen und die Basisstmkturen a am haufigsten sind. Naturlich mussen noch weitere systematische Untersuchungen angestellt werden, um Eindeutiges uber die Rolle der Ornithin-Lipide fir die Taxonomie aussagen zu konnen. L i t e r a t u r I M. Barbier, Dissertation, Universitat Paris, 1954. ' E. Vilkas u. E. Dderer, C. r. hebd. SCanc. Acad. Sci. [Paris] 240, ' G. Michel u. E. Lederer, C. r. hebd. Seanc. Acad. Sci. [Paris] 240, 1156 [ 19551. 24.54 [ 195.51.'
