Seit der Isolierung des ersten freien N‐Heterocyclencarbens vor über 20 Jahren ist diese Ligandenklasse unverzichtbar in der modernen Chemie geworden. Diese Entwicklung basiert maßgeblich auf der Stabilität der Metall‐Kohlenstoff‐Bindung, der problemlosen Feinabstimmung der Ligandeneigenschaften, sowie dem leichten synthetischen Zugang zu derartigen Komplexen. Als Steuerliganden sind sie Bestandteil zahlreicher metallorganischer Verbindungen, die aktuell die Horizonte der Chemie in vielen Bereichen erweitern, zum Beispiel in Synthese und Anwendung von immobilisierten, wasserlöslichen oder asymmetrischen Systemen, die in organischen Transformationen als leistungsstarke Katalysatoren genutzt werden. Darüber hinaus finden Metall‐NHC‐Komplexe auch jenseits der Katalyse, z. B. in Medizin, Optik und Materialforschung, verstärkt Einsatzmöglichkeiten.