Eine rutheniumkatalysierte elektrochemische dehydrierende Anellierung von Imidazolen mit Alkinen wurde entwickelt. Dies ermçglichte es,verschiedene Brückenkopf-Nverknüpfte [5,6]-bicyclische Heteroarylverbindungen mithilfe einer regioselektiven C-H/N-H-Anellierung und ohne chemische Metalloxidantien herzustellen. Neuartige Azaruthena(II)bicyclo[3.2.0]heptadiene wurden vollständig charakterisiert und als Schlüsselintermediate identifiziert. Mechanistische Studien sprechen füre ine oxidationsinduzierte reduktive Eliminierung mit Ruthenium(II/III).
EinleitungDie übergangsmetallkatalysierte C-H-Aktivierung hat sich als transformative Plattform [1] fürA nwendungen beim Wirkstoffdesign, [2] bei der Naturstoffsynthese [3] und in den Materialwissenschaften [4] bewährt. Hieraus folgte eine Fülle von Übergangsmetall-katalysierten C-H/Het-H-Aktivierungen/Alkinanellierungen, die sich als nützliche Hilfsmittel zur Herstellung von Heterozyklen erwiesen haben. [5] Diese Methoden nutzen jedoch häufig stçchiometrische Mengen von organischen oder metallbasierten Oxidantien, beispielsweise toxische und/oder teure Kupfer(II)-oder Silber(I)-Salze.I n den letzten Jahren hat sich Elektrizitäta ls formales Redoxmittel zu einem immer nützlicheren, umweltfreundlichen Hilfsmittel entwickelt. [6] Ihr Einsatz wurde durch die Kombination der Elektrokatalyse mit oxidativen C-H-Aktivierungen weiterentwickelt, da so toxische und teure Metalloxidationsmittel vermieden werden kçnnen. [7] Die Entwicklung neuer katalytischer Systeme wird, trotz beachtlicher Fortschritte, [8] durch mangelndes mechanistisches Verständnis eingeschränkt. Dies trifft besonders auf die Ruthenaelektrokatalyse zu, die noch immer unterentwickelt ist. Während also ein Überfluss an chemisch-oxidativen, rutheniumkatalysierten C-H-Aktivierungen vorhanden ist, [9] gibt es dagegen nur wenige ruthenaelektrokatalysierte C-H-Aktivierungen. [10] Im Rahmen unseres Forschungsschwerpunktes auf elektrochemischen C-H-Aktivierungen [11] haben wir eine rutheniumkatalysierte elektrochemische Dehydrierung-Alkinanellierung mit Imidazolen entwickelt, wodurch eine Vielfalt von Brückenkopf-N-verknüpften [5,6]-bicyclischen Heteroarenen (Abbildung 1) erhalten werden konnte.Besonders hervorzuheben ist ein neuartiges Azaruthena(II)bicyclo[3.2.0]heptadien, das als Schlüsselintermediat identifiziert wurde,d as eine oxidationsinduzierte reduktive Eliminierung eingeht. Diese Struktur ist der erste Beleg füre ine beispiellose Vielfalt an mçglichen Mechanismen fürAnellierungen -j enseits der allgemein akzeptierten Metallalkenylund Metallacyclopropen-sowie der kürzlich vorgeschlagenen Metallallylcarbenoid-Intermediate. [12] Wichtige Befunde unserer Studien sind: 1) ruthenaelektrokatalysierte alkenylische [8c] und arylische C-H-Funktionalisierungen 2) Alkinanellierung zur Herstellung von N-verknüpften [5,6]-bicyclischen Heteroarenen 3) Isolierung und vollständige Charakteriserung eines neuen Azaruthena(II)-bicyclo[3.2.0]heptadiens Abbildung 1. NeuartigerMechanismus fürdie elektrooxidative C-H-Aktivierung ...