Besonderheiten und Nebenwirkungen bei der Hodenbiopsie

Abstract

Zusammenfassung An 451 Patienten mit der Diagnose Oligozoospermie (56,5%), Azoospermie (41,9%), Teratozoospermie (1,2%) und Aspermie (0,4%) wurde unter stationären Bedingungen eine in der Regel bilaterale Hodenbiopsie (95,5%) durchgeführt. Anatomische und intraoperative Besonderheiten sowie intra‐ und postoperative Komplikationen werden anhand dieses Patientengutes dargestellt. Für die Auswertung wurde ein 1972 in der Abteilung für Andrologie der Universitätshautklinik Hamburg‐Eppendorf erstellter Beobachtungsbogen benutzt. An anatomischen Besonderheiten stellten sich bindegewebige Verwachsungen der Hodenhüllen (28,3%), Hydrocelen (35,7%) und eine vermehrte Vaskularisation dar. Als häufigste intraoperative Besonderheit war ein zweiter Hautschnitt erforderlich (4,6%), bei 3,0% war eine Gewinnung von Hodengewebe nicht möglich. Intraoperativ ergab sich Nebenhodenvorfall (4,8%) sowie stärkere Blutung (2,0%). Postoperativ wurde häufiger eine Blutung aus der Hautnaht (1,2%) beobachtet. Bevorzugt wurde dieses Phänomen in den Fällen gesehen, wenn sich intraoperativ Besonderheiten ergeben hatten. Die strenge Indikationsstellung wird besonders herausgestellt. Hierzu wird auch die Information des Patienten unabhängig vom akuten Geschehen der Operation gerechnet. Auf diese Weise können Nebenwirkungen vermieden werden.