Bemerkungen über das Färbungsverhalten der Tuberkelbacillen

Abstract

Die von Ehrlich angegebene Methode der Tuberkelbacillenfärbung hat den hohen theoretischen und praktischen Werth, der ihr von Anfang an zuerkannt wurde, trotz des umfangreichen Materials, das seitdem darüber vorliegt, unverändert und unbestreitbar behalten; die seither angegebenen Methoden sind sämmtlich Modificationen, welche auf dem gleichen Princip beruhen; ja es ist zweifellos, dass auf die Gestaltung und das Verständniss aller seitdem zur mikroskopischen Untersuchung auf Mikroorganismen angegebenen Färbungsmethoden die beiden Factoren des Ehrlich'schen Verfahrens, sowohl die Anwendung von Zusätzen zur Farbflüssigkeit, als die Entfärbung durch starke chemische Agentien, von allergrösstem Einfluss gewesen sind. Im Gegensatz hierzu blieb die von Ehrlich gegebene theoretische Erklärung seines Verfahrens nicht unangefochten. Zunächst wurde die Annahme, dass es die alkalische Reaction des Zusatzes sei, welche die Färbung der Tuberkelbacillen hewirke, dadurch hinfällig, dass Ziehi und andere Autoren andere Zusätze als wirksam erkannten, dass Lichtheim, Giacomi und Baumgarten auch mit einfach wässrigen oder alkoholischen Lösungen Färbung erreichten, dass Prior und Pet ri die Bacillen sogar in angesäuerten Lösungen färbten. Die