Bedeutung der Schwanzlänge beim Schaf und Zucht auf Kurzschwänzigkeit

Abstract

ZusammenfassungEine Möglichkeit, das Kopieren von Schwänzen bei Schafen in der Zukunft zu vermeiden, stellt die Zucht auf Kurzschwänzigkeit dar. Dies erscheint vielversprechend, da die Urform der Hausschafe, der Mufflon, einen relativ kurzen schmalen Schwanz besitzt. Es kann folglich davon ausgegangen werden, dass längere Schwänze ein Resultat der Domestikation sind. Ältere Untersuchungen zur Heritabilität der Schwanzlänge beim Hausschaf konnten rasseabhängig Werte von 0,38 bis 0,77 nachweisen. Bei der Zucht auf Kurzschwänzigkeit muss jedoch darauf geachtet werden, dass keine Missbildungen der Wirbelsäule und benachbarter Strukturen auftreten. Bis in diesem Bereich ein Zuchtfortschritt erreicht ist, können durch Managementmaßnahmen die negativen Auswirkungen länger bewollter Schwänze (z. B. Myiasisbefall, Dermatitis) gemindert werden. Dazu gehören die Vermeidung von Durchfällen durch eine ausgewogene wiederkäuergerechte Fütterung, ein betriebsspezifisch angepasstes nachhaltiges Parasitenmanagementprogramm und die gezielte Schur unkupierter Schwänze.

Phänotypisierung des Schafschwanzes – Darstellung von Methoden zur Charakterisierung im Rahmen der Zucht auf Kurzschwänzigkeit

“…Die Haltung unkupierter Schafe stellt den Tierhalter vor größere Herausforderungen in Bezug auf die Tierbeobachtung und das Gesundheitsmanagement. Im Vordergrund steht dabei die stärkere Verschmutzung des Anogenitalbereiches, welche insbesondere für den Deckakt, die Ablammung, Schlachtung und Schur ein hygienisches Problem darstellt [4,5]. Auch ein erhöhtes Risiko eines Fliegenmadenbefalles in Zusammenhang mit langer, feuchter Wolle im Anogenitalbereich und Durchfallerkrankungen ist einer der Gründe, warum das Kupieren der Schwänze beim Schaf national und international noch weit verbreitet ist [4,6].…”

“…Eine Möglichkeit, in Zukunft auf das Schwanzkupieren zu verzichten, ist die Zucht auf Kurzschwänzigkeit [4,7]. Dazu ist eine exakte Erfassung der Schwanzlänge bzw.…”

Frequency and Characterisation of Anomalies and Fractures of the Caudal Spine in Sheep with Undocked Tails

“…As wool production and processing have become considerably less important in recent decades, the negative consequences of longer sheep tails have become evident. Reasons cited for partial amputation include the avoidance of soiling in the anogenital region, which can cause problems during mating, lambing, slaughter, and shearing [ 1 , 6 ]. Furthermore, an increased risk of fly maggot infestation with faeces in the anogenital area has been noted [ 6 , 7 ].…”

“…Reasons cited for partial amputation include the avoidance of soiling in the anogenital region, which can cause problems during mating, lambing, slaughter, and shearing [ 1 , 6 ]. Furthermore, an increased risk of fly maggot infestation with faeces in the anogenital area has been noted [ 6 , 7 ]. Female sheep are also at increased risk of wound infection with clostridia, which may cause serious disease patterns, such as tetanus, and vaginal and uterine blight [ 8 ].…”