Analyse der Genwirkung durch Faktorenkombination. Versuche mit den Augenfarbenfaktoren vonDrosophila melanogaster

Abstract

Die vorliegenden Untersuehungen wurden dureh die gelegentliche Beobachtung veranlaBt, dab Homozygoten in den beiden Rezessivallelen der Augenfarbfaktoren ,,brown" und ,,scarlet", also Tiere mit der Konstitution bwbw.stst, rein weiBe, voUkommen pigmentfreie Augen haben. Man wiirde eher eine Mischfarbe zwischen dem Scharlachrot von scarlet und dem l~otbraun von brown erwarten. Man kann diesen unerwarteten Effekt dureh die Annahme deuten, dab jeder dieser beiden Faktoren in seinem Dominanzallel die Ausbfldung einer von zwei Komponenten der normalen Pigmentierung bewirkt, so dab die Mutation eines der beiden Faktoren in sein Rezessivallel zum Fortfall der einen Pigmentkomponente fiihrt. Der Faktor St bewirkt also die Ausbfldung eines rotbraunen Farbst0ffes, so dab stst-Tiere,nach dessen Weg~all rein seharlachrote Augen haben, Bw bewirkt die Ausbildung eines roten Farbstoffes, nach dessen Wegfall bei den bwbw.Tieren nur das rotbraune Pigment fibrig bleibt. Wenn beide Faktoren im Rezessivallel vorliegen, entfallen beide Pigmentkomponenten und das Auge ist weil~. Die normale dunkelrote Farbe des Auges der Wildform miiBte also die Summe der Pigmente der bw-und der st-Mutante sein, was dem Eindruek dieser Farbe dur6hwegs entsprieht. Erst w~hrend der Beendigung dieser Untersuchungen wurde dem Verfasser die Mitteilung yon S. WRIOHT (1932) bekannt, der die besehriebene Erseheinung aueh gefunden hut und ihr eine ~hnliehe Deutung gibt.Die Annahme yon zwei Pigmentkomponenten im normalen Auge (im folgenden einfach als ,,Rot-und Braunkomponente" bezeichnet ) u n d ihrer Abh~ngigkeit yon den Faktoren brown und scarlet erweist sieh Ms heuristisch sehr brauchbar. Wir kennen derzeit bei Drosophila melanogaster fiber 45 Fakt0ren, die einen Einflul~ auf die Augenfarbe haben. Sie sind in der Wildform alle im Analyse der Genwirkung dutch Faktorenkombination usw. 257Dominanzallel vertreten. Die Rezessivmutanten eines jeden dieser Faktoren zeigen eine ~on der normalen abweiehende Augenfarbe. Wenn unsere. Annahme vom Vorhandensein der zwei Pigmentkomponenten und ihrer spezifisehen Beherrschung dureh die Faktoren st und bw zutrifft, dann mfissen sieh die folgenden Effekte erzielen lassen:1. Jeder Faktor, der die gleiche Wirkung wie stst hat, mug mit bwbw kombiniert weil~e Augen ergeben und umgekehrt.2. Die Kombination irgend eines Augenfarbfaktors mit stst muB die Ver-/£nderung zeigen, die der betreffende Faktor .an der Rotkomponente der Pigmente bewirkt und die Kombination des gleiehen Faktors mit bwbw die Ver/~nderung, die der Faktor an der Braunkomponente bewirkt. Denn dureh das Vorhandensein yon star bzw. bwbw in der Kombination ist jewefls die andere Pigmentkomponente aus der Kombination ausgesehaltet.3. Der Farbton jeder beliebigen Augenfarbmutante mul3 die Summe der Farben ihrer Kombinationen mit stst und mit bwbw sein.4. Ruff ein Faktor an der Braunkomponente keine oder nur Unwesentliche Ab/~nderungen hervor, dana mul~ die Ursaehe der Abweichung in der F/~rbung dieser Mutante vonder Wildform in den Abiinderungen zu finden sein, die d...

Fractionation of the Eye Pigments of Drosophila Melanogaster

“…At pH 10.6 the absorption maximum has moved to 436 rag, and at pH 1.4 to 410 mg. This characteristic sepia pigment is probably to be identified with the yellow brown granules found by Cochrane (1936-37) and by Mainx (1938) in sepia eyes and included by both authors in the red component.…”

“…Schultz, 1935; Laki, 1935,36). Two groups of pigments appear to be present in the wild-type eye, designated as the red and the brown components (Mainx, 1938). The mutant scarlet, vermilion, and cinnabar eyes apparently contain only members of the red component, brown eyes only the brown component (Wright, 1932;Mainx, 1938).…”

“…According to Mainx only the red component dissolves readily in water. The brown component is much more difficultly soluble; it is irreversibly decolorized and simultaneously dissolved by alkaline solutions.Some evidence exists that the red component is multiple in nature (Ephrussi, 1945), and that the red component pigments are different in sepia and wildtype eyes (Mainx, 1938). Pigments of both groups appear to contain a high proportion of nitrogen.…”

“…Some evidence exists that the red component is multiple in nature (Ephrussi, 1945), and that the red component pigments are different in sepia and wildtype eyes (Mainx, 1938). Pigments of both groups appear to contain a high proportion of nitrogen.…”

The eye-pigmentary system of Drosophila

“…Thirdly, if the alleles are divided into two groups according to which sex has the darker eyes, we find those with the male darker are: coral, wine, coloured, blood and apricot, while those with the female darker are eosin, cherry and white. In connection with a system of grouping Mainx (1938) noted that compounds such as coral/wine and blood/wine are intermediate in phenotype while those such as eosin/blood and apricot/white more nearly resemble the darker homozygote. It is also noteworthy that the first group, with the exception of wine, have relatively more red than brown pigment, while the second group, with the exception of eosin, have relatively more brown than red pigment.…”