ZusammenfassungIn Folge der Psychiatrie-Enquete wurden bundesweit psychiatrische Institutsambulanzen (PIAs) installiert. Diese bemühen sich um multiprofessionelle, nachgehend aufsuchende Behandlung und Rehabilitation schwer psychisch Kranker orientiert nach Komplexleistungsprogrammen, um somit das Leistungsspektrum der niedergelassenen Psychiater im Sinne der Enquete zu ergänzen, nicht zuletzt mit Notfallbehandlung und Konsiliardienst. Die Institutsambulanz am Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren entwickelte sich allmählich seit deren Gründung 1981 in diesem Sinne, ähnlich wie die meisten bundesweit arbeitenden PIAs. Aktuell verfügt sie über eine zentral-dezentrale Organisation mit zentralisierter Verantwortung für betriebswirtschaftliche und koordinierende Aufgaben und über eine dezentrale fachliche Versorgung. Sie besteht aus sieben verschiedenen Fachambulanzen mit gegenwärtig 26 Planstellen verteilt auf sechs Berufsgruppen und betreut ca. 3 700 Personen jährlich (2 400 Patienten pro Quartal). Die Behandlungskosten belaufen sich auf 164 bis 196 Euro pro Patient und Quartal, dabei werden ca. 1 300 neue Patienten im Jahr versorgt. Wir analysieren die Entwicklung anhand von 18 Parametern und diskutieren das aktuelle Bedingungsgefüge. PIAs sind ein wichtiges Steuerungsinstrument der rationalen Versorgung sowie der stationären Aufnahmen und reduzieren sowohl durch Entlassungsvorbereitung als auch durch Behandlungskontinuität die Liegezeiten.