Allgemeinmedizin und Praxis

Mader, Frank H.; Weißgerber, Herbert

doi:10.1007/978-3-662-11124-6

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“…Dadurch können sie einerseits mit allen Erkrankungen konfrontiert werden, gleichzeitig sind die einzelnen spezifischen Erkrankungen relativ selten. Darüber hinaus sehen AÄ einerseits viele Patient*innen in einer sehr frühen Phase einer Erkrankung, in der die Stellung einer Diagnose schwierig ist, und andererseits viele Patient*innen mit unspezifischen und häufig selbstlimitierenden Beschwerden, bei denen eine unnötige Medikalisierung zu vermeiden ist [2,3]. Aufgrund der häufig langfristigen Beziehung sind AÄ ihren Patient*innen in besonderem Maße individuell verpflichtet, gleichzeitig kommt ihnen im Sinne eines Gatekeepers oder eines Koordinators eine Schlüsselrolle bei der Vermeidung unnötiger Maßnahmen zu [4].…”

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“…Aufgrund der häufig langfristigen Beziehung sind AÄ ihren Patient*innen in besonderem Maße individuell verpflichtet, gleichzeitig kommt ihnen im Sinne eines Gatekeepers oder eines Koordinators eine Schlüsselrolle bei der Vermeidung unnötiger Maßnahmen zu [4]. Aus diesen Gründen unterscheiden sich die praktischen Heuristiken, Prozesse und Vorgehensweisen von AÄ zum Teil erheblich von denen von Fachärzten anderer Disziplinen [2,3,[5][6][7][8][9].…”

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“…Zwar werden die Besonderheiten der Allgemeinmedizin in Lehrbüchern und Essays häufig dargestellt oder diskutiert (z.B. [1][2][3]6]), wir konnten jedoch keine empirischen Untersuchungen zu dieser Frage finden.…”

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Wie erleben junge Allgemeinärzt*innen den Übergang in die hausärztliche Praxis? Eine qualitative Studie

Linde

Huber

Barth

et al. 2020

Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheit

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Schlüsselwörter: Primärversorgung Allgemeinmedizin Unsicherheit Krankenhaus Weiterbildung Qualitative Studien z u s a m m e n f a s s u n g Hintergrund: Obwohl die Bedeutung der Allgemeinmedizin in den letzten Jahren gestärkt wurde, bleiben Medizinstudium und die klinische Phase der Weiterbildung von der spezialisierten Versorgung schwerkranker Menschen in Krankenhäusern dominiert. Es erscheint plausibel anzunehmen, dass junge Ärzt*innen durch diesen klinischen Fokus geprägt sind. Ziel: Zu untersuchen, wie junge Allgemeinärzt*innen den Übergang aus Studium und klinischer Weiterbildung in die hausärztliche Praxis wahrnehmen. Methoden: In einer qualitativen Studie wurden insgesamt 13 Ärzt*innen in Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin bzw. Fachärzt*innen für Allgemeinmedizin, die ihre Facharztprüfung vor maximal zwei Jahren abgeschlossen hatten, in problemorientierten Interviews befragt. Die Interviews wurden mittels einer zusammenfassenden Inhaltsanalyse ausgewertet. Ergebnisse: Für die Studienteilnehmer*innen waren die großen Unterschiede des ärztlichen Arbeitens in Klinik und hausärztlicher Praxis zu Beginn eine einschneidende Erfahrung. Zentrale Unterschiede bzw. Herausforderungen im Vergleich zur Arbeit in einem Krankenhaus waren 1) die völlig anderen Patienten bzw. Beschwerden, mit denen sie konfrontiert waren; 2) zu lernen, dass man in vielen Situationen auf Zeit spielen kann und sollte (,,abwartendes Offenlassen''); 3) abwendbar gefährliche Verläufe effizient ausschließen und das entsprechende Restrisiko aushalten zu können; 4) dass es manchmal nicht sinnvoll bzw. unmöglich ist, eine Diagnose zu stellen; 5) dass das Verhältnis zum Patienten in der Praxis partnerschaftlicher sein muss; und 6) dass häufig ein Handlungsdruck besteht oder empfunden wird, obwohl aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht keine eindeutige Handlungsnotwendigkeit bzw. -option besteht. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse bestätigen die deutliche Prägung der Studienteilnehmer*innen durch Studium und die klinische Phase der Weiterbildung. Die ärztliche Arbeit in Krankenhaus und hausärztlicher Praxis wird als sehr unterschiedlich empfunden.a b s t r a c t Background: Although the role of general practice has been strengthened in recent years, undergraduate teaching at medical schools and the clinical phase of specialist training remain dominated by specialized care of seriously ill people in hospitals. It is to be assumed that young doctors' views on medical care are strongly shaped by this clinical focus. Objective: To investigate how young general practitioners (GPs) perceive transition from medical school and hospital work to general practice. Methods: In a qualitative study, a total of 13 physicians in specialist training for general practice as well as general practitioners who had completed their specialist examination up to two years ago participated in problem-oriented interviews. The interviews were analyzed using content analysis. Results: The significant differences between hospital-based and primary care practice ini...

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